378 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitungen.
man von'dem grünen Indig für Schönheit und Fes
stigkeit nicht geringe Vortheile 14). in
S. 317. M
Noch mehr Aufmerksamkeit in der Färberey er- "
Legte der rothe JIndig oder der. Persio, dessen Den
Erfindung man gleichfalls den neuern Zeiten ver- vi
dankt. Der rothe Indig ist ein dunkelrothes Pigs 17
ment, das man aus verschiedenen Flechtenarten, be- ih
fonders aus Lichen tartareus et calcareus bereitet. put
Man reibt die Pflanzen zu Pulver und thut sie so kes
mehrere Monate lang in Urin. Die Hochländer in 9"
Schottland nennen dies Pigment corcar. Die Weis |
ber bedienten sich desselben lahge Zeit, um den wols-
fenen Zeugen eine weinrothe Farbe zu geben, Site
thaten nur ein wenig Alaun hinzu, um die Farbe
mehr zu fixiren. Diese Methode zu färben, gerieth ?ß
aber in Vergessenheit, als die - Färber durch den A:
amerikanischen Handel mit allerley Färbeholz vers uw
sehen wurden. Erst um's Jahr 1760 kam sie wies ""y
der .in Aufnahme. In Glasgow fing eine Ges
sellschaft an, einen sehr ausgebreiteten Handel mit
Persio zu treiben. -
. In England. wurde diese Farbe Cud bear ge-
nannt, weil der Erfinder derselben Cuthbert ge;
beißen haben soll. Um's Jahr 1790 lernte man sie
in Teutschland unter dem Nämen Persio kennen 2*),
Im Jahr 1800 zeigte Streiber in Eisenach
deutlich
7 €) Rössig, von einem grünen Indigo: im Journal
für Fabrik 2c. Bd. Xl. Leipztg 1796. December.
S. 4432 f.
:5) I. A. Hildt's Handlungszeitung. Jahrg. VI. Gos
tha 1790. 8. S« 391 f.