Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

406 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitungen. 
SG. T36. 
- In England war man schon ziemlich frühzeis Ei 
kig mit der Färberey beschäftigt gewesen.- Eduard . 
UI, ließ im vierzehnten Jahrhundert viele Färs 
ber aus Flandern nac) England kommen, und uno 
ter Eduard IV, waren die Färber schon so zahl: 
reich in London, daß der Regent sie um's Jahr 
T472 in eine besondexye Compagnie ordnen konnte, 
welche noch jeßt unter den 92 Incorporationen die 
dreyzehnte Stelle einnimmt. Site führt ihr eignes Unter 
Wappen und hat ihre Niederlage in Dowgates farb 
Dill 57). en 
- Nac der Entdekung von Amerika wurden die stän? 
neuen Färbestoffe auch in England eingeführt. Aber und 
auch hier sekßten sich dieser Einführung viele Hinder? den 
nisse entgegen, Der Gebrauch des Jndigs wurde 248 
Unter der Königin Elisabeth sehr eingeschränft 5 
das Färben mit Campecheholz wurde sogar gänzlich 
verboten, Wo man es fand, verbrannte man es.5 8). 
Nachmals wurde das Verbot oft von Neuem einges 
schärft, bis es endlich Carl 11. im Jahr 1661 wies 
der aufhob. Man hatte nämlich einsehen gelernt, 
daß das Campecheholz manche andere Farben an 
Nußbarkeit übertraf. 
- Judessen war die Höhe, worauf die Färbekunst 
bis in der Mitte .des siebzehnten Jahrhunderts 
stand, noch immer von feiner großen Bedeutung. 
Kepler hatte im Jahr 1643 die Scharlachfärberey 
eingeführt und Brewer im Jahr 1667 die Wol- 
lenfärs 
57) Rymer Ata publica, Tom. II. P. 3. p. 68. 
58) 7. Noorthouck , new history of London, Tom. Il. 
« VOL: 
: The Natutes at Large, Statute 23. Eliz, C. 9.
	        
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