Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

408 V.Abthl. Gesch. .d. chemisch, Bereitungen. 
die Schlechtsärber verfertigen. Teutschlands Färbes 691 
Leyen hatten lange Zeit in der Kindheit gelegen. wie! 
Die schwarze und die braune Farbe war vor dem zung? 
zwölften Jahrhundert fast die einzige, welche die und 
Teutschen ordentlich darzustellen vermochten 3 und da wd 
die so gefärbten leinenen und wollenen Zeuge vielen % 
Abgang fanden, so vermehrte sich die Zahl der Fär- nä 
ber bald, sehr bedeutend. . Sie traten nun in eine 
Zunft zusammen ,; um sic und ihr Gewerbe vor ken 
den Cingriffen Fremder zu sichern , und nannten sich die. 
S <hwarzfärber. - Als aber iin zwölften und (ent 
dreyzehnten Jahrhundert nach der Zerstörung shit 
von Matland viele italienische Handwerker nach ficht 
Teutschland flohen, als Teutsche. durc<h die Kreuz gend 
fahrer manche orientalische Künste kennen lernten und end 
durc< den rheinischen und- hanseatischen Bund mehr 
Handel und Verkehr mit fremden Nationen entstand, 
da gewann auch die -Färbekunst in Teutschland nicht 
wenig. Man.ließ aus Italien und aus den Nie- webt 
derlanden geschickte Arbeiter kommen, man machte wur 
aus dem Waid (5. 118.) viele blaue und grüne S4 
Tücher, und Färber, die hauptsächlich solche Far- Fir) 
ben auf die Tücher seßten , nannte man Waidfärs Det 
ber oder Tuchfärber. In einer Urkunde vom beta 
Jahr - 1339 fomint wenigstens schon der Name [hm 
Waidfärber vor. Sie hießen auch wohl Rheis- ihte 
nisch- Färber, weil vorzüglich die Färber in den mda 
Rheinischen Bundesstädten die Farben schön dars 
zusiellen wußten. ' N 
8, "138. NE 
Tuchfärber, Waidfärber, Nheinisch- 
Färber, Schönfärber und Kunstfärber uns 
terschieden sich immer sehr wesentlich -von den 
S <warz-
	        
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