Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

410 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitungen, 
genmächtig den Titel Schwarz- und Schönfärs Op: 
ber bey, und unterschieden sich so von denjenigen, u jan 
welche blos Schlechtfärber waren. Im Jahr 15395 rial 
wurden sie jedoch nach einer kurfürstlichen Verord wurde 
nung unter jenem angemaßten Titel mit den Schwarze färbet 
färbern in eine einzige Zunft gebracht. Haß und Fun! 
Zank dauerte indessen unter den Schwarzfärbern wärt) 
und Schöufärbern fort. In den meisten Ländern S0 
behielten die Schwarzfärber ihrer größern Zahi wes nict 
gen die Oberhand; an einigen Orten verdrängten sonde 
sie die Schönfärber sogar gänzlich. ander 
Da wo Sc<önfärber blieben, z. B. in Leips hietä 
zig, Breslau, Hamburg, Danzig 2c., knüpfs worh! 
ten sie gewisse Verbindungen, um mit gesammier wurd 
Macht si< den Anmaßungen der Schwarzfärber zu 
widerseßen. Selbst Landesherren mußten sich ihrer anden 
in einigen Orten annehmen und - ihnen Privilegietz es dat 
ertheilen , wenn nicht dur< den Mangel an guten Seb 
Färbern die Wollenmanufakturen zu Grunde gehen zu bt 
sollten. in? 
6. 140. reid 
; a 
In Halle waren die Kunst - und Schönfär» "" 
Ger von freyen Stücken wit den Schwarzfärbern in fird 
Verbindung getreten, und diese Verbiadung wurde erbe 
durch eine königliche Constitution bestätigt. Aber ile 
schon im Jahr 1730 supplicirten beyde Theile ges die ) 
meinschaftlich um Wiederaufhebung jener Verbin rr 
dung. Die vornehmsten Gründe, welche sie hiers Ii 
bey angaben, waren folgende : Schon seit zweyhuns ken 
dert Jahren wären die Kanst - und Schönfärbex 0 
von den Schwarzfärbern getrennt gewesen, und wäs 3. 
ren es auch noc< im ganzen römischen Reiche; die " 
Versahrungsarten beym Färben wären bey beyden “ 
Gewers
	        
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