436 V.Abthl. Gesch. 9. <emisch. Bereitungen.
müsse. Die Zinnauflösung (8. 123.) hatte näm!ich
zur Folge, daß die Farbetheilchen sich schnell in die Ws
Oberfläche einzogen , wodurch das tiefere Eindrin- un
gen verhindert oder doch erschwert wurde. -In den Mid!
neuesten Zeiten verfertigt man aber doch ganz ächs Aud
ten Scharlach, der durch und durch gefärbt ist. Je- ham
nes Kennzeichen hat also keine Brauchbarkeit mehr. En
any
Ss 158. (avg
Sehe. werkwürdig in der Geschichte der Färbes fan
Funst ist auch die Erfindung des Fränzosen Gres tn
goire, die Mahlerey bey der Fabricirung der Sam?
mete anzuwenden 88), Die Jde- zu dieser Erfino
dung bekam -Gregoire durch die sogenännten ges
flammten Sämmete, Da er von der Webekunst den
und Färbekunst genau unterrichtet war, so dachte er je
darüber nach, etwas rec<t Meisterhaftes und Bes lett,
wundrungswürdiges zu liefern. Und das glückte Mitt
ihm dein auch ausnehmend. Seine mahlerischen tigt
Sammete zeichnen sich sowohl wegen der Schönheit Ferd
des Kolorits und wegen der Reinheit der Farben,
als auch wegen -der Vollkommenheit des Gewebes Kese
aus. Mit größter Bewunderung entdeckt man an quid!
Gregoire's Berfähren, daß ein gewöhnlicher, Ar- 16e;
beiter , der weiter nichts als Sammet zu machen Qin?
versteht, in einigen Stunden ein Gemählde weben
fann, welches, wenn es auf dem gewöhnlichen Wege
der Kunst eben so vollkommen werden sollte , eine
sehr geschickte Künstlerhband und viel mehr Zeit er-
fordern würde.
Nicht
83) Heher die Verfertigung der mahlerischen Samtnetez
in den 'Annales des Arts 2t Manufa&ures Nro. 683; und
im Journal für Fabrik 2 Bd. XXX, Leipzig 1806. 8.
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