Full text: Wahrnehmungen bei der Entwickelung der Transportmittel

ist und dass sich solches zum Theil auf Rechnung anderer 
Orte vollzieht. 
Es wirkt dabei mit, dass einzelne Interessenten bei den 
Verwaltungen oft ein willigeres Ohr finden, wenn sie sich 
eine lokale Ausnahme erbitten, als wenn sie eine allgemeine 
Aenderung verlangen, wobei man annimmt, dass im ersten 
Fall die vollen Einnahmen aus allen übrigen Verkehren gleich 
bleiben. In Wirklichkeit ist deren Rückgang in Folge Ver- 
kehrsminderung, zumal weil oft nur relativ eintretend, nicht 
oder nicht rasch erkennbar. 
Dem Verfahren, einer die natürlichen Verhältnisse über- 
ragenden Centralisation durch Bevorzugungen, wird noch da- 
durch Vorschub geleistet, dass die Majoritäten der Korporations- 
und Interessen-Vertretungen demselben meistens das Wort 
sprechen, weil sie selbst ja immer zu den Begünstigten 
gehören. 
Wohl begegnen wir dabei auch den schärfsten Verur- 
theilungen, aber immer mit dem Kennzeichen, dass man jeweils 
die selbst im Genuss habenden Vorzüge als unantastbar be- 
zeichnet, während die Anderen gewährten, die Jenen Nachtheile 
bringen, als verwerflich hingestellt werden. — In solchen 
Vertretungskörpern haben die Grossen und Mächtigen, welche 
mit Begünstigungen ausgestattet sind, die Oberhand und dieses 
Vorherrschen derselben kommt bei den Eigenthümlichkeiten 
jeder Interessenvertretung in viel höherem Grade zum Aus- 
druck, als das Verhältniss, in dem ihre Bedeutung der Ge- 
sammtheit gegenüber steht, erwarten lassen sollte. — Denken 
wir uns eine Gemeinschaft von 3000 Wirthschaften, darunter 
10 grosse Betriebe, die zusammen '!/„ des gesammten Wirth- 
schaftskapitals in sich schliessen, 200, die das zweite Fünftel 
umfassen und endlich 2790, welche die übrigen %, repräsen- 
tiren. — Man wird finden, dass, wenn es sich um Vertretung 
der Gesammtheit handelt, die erstgenannten °/, regelmässig 
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