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durch die differenziellen Berechnungen, die den grossen Central-
und nur einzelnen kleineren Stationen ausserordentlich viel
niedrigere Frachttaxen einräumen als den kleineren Orten im
Allgemeinen. Früher hat man diese differenziellen Berech-
nungen allerdings mit den unterschiedlichen Kosten der Bahn
für Expedition an einem Ort gegenüber einem anderen, oder
für eine Strecke gegenüber einer anderen begründet. Seitdem
man aber die Frachtsätze derart festsetzt, dass die Expeditions-
kosten als ein fester einmaliger Zuschlag in dem Tarifsatz
erscheint und diese Kosten ziemlich allgemein gleich normirt
sind, nämlich auf ca. 120 Pf. pro Tonne bei Wagenladungen
und 200 Pf. pro Tonne bei Stückgütern, erkennt man, dass
diese Kosten nur bei ganz kurzen Entfernungen wesentlich in
Betracht kommen.') Seitdem durch Vereinbarung im Jahr
1876 beim Bahnbetrieb, mit der Unterscheidung zwischen
ganzen und Theil-Ladungen, wenigstens der Anfang zu einer
normalen Entwickelung gegeben ist, könnte man sogar sagen,
der Eisenbahnbetrieb begünstige den Zwischenhandel insofern,
als die Grösse der Transportgefässe von 200 Zentner, wie sie
beim Frachtfuhrwerk nur für sehr grosse Entfernungen ge-
wählt wurden, für viele Artikel ein grösseres Maass ist, als
die Konsumenten direkt gebrauchen können.
Was übrigens mehr in die Waagschale fällt als die Ex-
pedition, das ist die Verbringung von und nach der Bahn,
d. h. der Ladestätte. Der Schiffer und der Frachtfuhrmann
können leicht direkt vor den Speicher fahren. Die Bahn bis
jetzt nur da, wo sie es in ihrem Interesse glaubt, Produktion
und Handel entgegenzukommen.
Bei der weitaus grössten Masse von Stationen hat sich
ein die beiderseitigen Interessen förderndes Verhältniss zwischen
Bahnverwaltung und Transportnehmer noch nicht herausge-
bildet. Für die Letzteren ist die Ursache der Zurückhaltung
die Unsicherheit der Verhältnisse. — So lange der Transport-