Full text: Wahrnehmungen bei der Entwickelung der Transportmittel

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kleine Ziffer, dass, wenn man selbst die dreimal so hohe Pferdeleistung 
in Rechnung stellen wollte, die Differenz zwischen 1 und 1000 km, 
zwischen allen Entfernungen innerhalb des Deutschen Reichs so gering 
bleibt, dass sie in geprägter Münze nicht dargestellt werden kann. 
Ganz anders wird aber die Rechnung, wenn man statt eines Briefes 
von 15 g ein Poststück von 500 g einstellt. Es kostet bei 6 Pf. pro 
Ton ca. !/3.., Pf. pro Kilometer, für 100 km '/, und für 1000 km 3 Pf. 
Ein Poststück von 5 kg kostet !/39 Pf. pro Kilometer == 3 Pf. für 100 
und 30 Pf. für 1000 km. Bei 75 kg Gewicht endlich, dem Durch- 
schnittsgewicht der reisenden Menschen, stellen sich die Kosten bei 
dieser Beförderungsweise pro Kilometer auf !/„ Pf. = für 10 km auf 
5 Pf., für 100 km auf 50 Pf. und für 1000 km auf 5 /% — Dieses 
sind Differenzen zwischen den einzelnen Entfernungen, welche im Wirth- 
schaftsleben schon eine Rolle spielen. Sie werden aber noch grösser, 
wenn man berücksichtigt, dass z. B. die Menschen eine etwas bequemere 
Beförderungsweise beanspruchen als sie in der allgemeinen Wagen- 
ladungsklasse, den Häringen gleich zusammengepackt, möglich wäre. — 
Auch bezüglich der Zonenweite sind die Grenzen enger als man viel- 
seitig glaubt, selbst bei dem kleinen Briefgewicht von 15 g ist sie nicht 
unbegrenzt. Wir haben bei Zugrundelegung der allgemeinen Wagen- 
Jadungstaxe zur Preisbestimmung angenommen, dass der Postverkehr 
die Tragfähigkeit des Wagens von 10000 kg jeweils voll ausnütze. 
Dieses wird selten zutreffen. Selbst eine annähernde Ausnutzung wird 
aber bei den Anforderungen an Häufigkeit der Kurse nur auf besonders 
frequenten Routen und in dichtbevölkerten Gegenden möglich sein. 
Ausserhalb dieses Kreises ist der Verkehr so dünn, dass die Kosten, 
auf die Einheiten reduzirt, sich wesentlich steigern. Je höher aber die 
Kosten für die Einheit, desto grösser wird die Differenz zwischen kurzen 
und weiten Strecken, desto enger wird die Grenze für die wirthschaft- 
liche Berechtigung der Einportotaxe. — Es kann zwar eine Kosten- 
minderung durch Verringerung der Verkehrsgelegenheiten herbeigeführt 
werden, indem durch die Ansammlung bis zur Zeit der Gelegenheit das 
Transportquantum, auf das sich die Gesammtkosten vertheilen, ver- 
grössert wird, ähnlich wie es beim Frachtfuhrwerk auf der Landstrasse 
geschieht, wo man unterscheidet zwischen täglichen, wöchentlichen, 
monatlichen Botentagen. Es wird aber immer zu beachten sein, ob 
und in wie weit die grosse Mehrzahl, hauptsächlich der auf den Nach- 
richtenverkehr Reflektirenden, gerade bei weiten Entfernungen eine 
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