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ge, Anschauungsweise entspricht und , wenn sie eine geniale ist, einen neuen
jen Styl begründet. Zunächst ist aber in unserem Zusammenhang nicht die
ig- Rede von dem mechanischen Theile der Technik innerhalb der Kunst, (die
ere nun dem Handwerke gegenüber die freie he'ßt), sondern von der Geschi>-
er, lichfeit überhaupt, die das Handwerk ausbildet, dem Ablauschen der Natur
ver des Materials, dem Erfinden von Werkzeugen zu seiner Bewältigung,
<e der Uebung der Hand und des Nerys, wie solche mittelbar der Kunst,
em die wir vorerst als gar nicht vorhanden betrachten , zu gute kommen
ng soll. So verstanden kann unser Satz nicht besagen wollen, daß dasselbe
uh, Individuum , das Künstler werden soll, durch das Handwerk hindurch-
jar gegangen sein müße; wohl aber, wenn der Boden völlig geebnet ist für
'oß die Kunst, tritt in denjenigen Handwerken, denen ihrer Natur nach ein
m- Uebergang zur Kunst näher liegt, als andern, diese Einheit in den
es Personen auf: der Baumeister wird Baufünstler, der Zimmermann,
[os Schreiner, Küfer, Sc<affler zieht nicht, um seinem Werke den künstlerischen
zu Schmu zu geben, den Schnitzer zu Hilfe, sondern er wird selbst Schnißer
ieß und läßt etwa in weiterem Fortschritte das Handwerk ganz fallen, um
in rein fünstlerische Sc<hnitzwerke auszuführen, so daß von da an erst Hand-
ff.) werk und Kunst sich trennenz Peter Vischer war ein einfacher Roth-
1er gießermeister , der von der Meisterschaft des Handwerks durch die Orna-
he mentif zur fünstlerischen Composition aufstieg, aber sein Modell selbst
r< abgoß und anspruchslos bei seiner Zunft blieb. So machten die Künstler
m des Mittelalters überhaupt keinen Anspruch auf eine höhere Rangstufe,
nd als die ves Handwerks, auf dessen Boden sie standen. Auch in Griechen-
ze- land schied sich der Künstler dem Stande nach nicht vom Handwerker, er
yn blieb Onyrme8gy0gs, zetowras, der Name rexyy umfaßte Kunst und Hand-
en werk und z. B. die großen Meister des Erzgußes fiengen so einsach an,
ng wie P. Vischer (vergleihe Hermann, Ueber die Studien der griechischen
<t Künstler S. 6). Dieß ist der wahre und gesunde Ausgangspunct der
em Kunstz wie sie technisch ihre Wurzeln im Handwerk hat, so moralisch im
er Marke des Volks, im Volksboden. Das Gesagte gilt nun zunächst nur
en von den bildenden Künsten z Musik und Dichtkunst, schon im Alterthum gegen-
en über den durch Handarbeit thätigen Künsten durch den Namen artes liberales
so, höher gestellt, scheinen in diesem Zusammenhang gar nicht aufgeführt
h. werden zu können; doch haben auch sie, bei allem Unterschiede des
m, Materials, ihre Technif, die in eine productive und eine mechanische
en Seite zerfällt, und die letztere set eine Uebung (des Ohrs, der Hand,
st- der Sprachbehandlung) auf anderem, bezichungsweise ebenfalls unterge-
ch ordnetem Gebiete, dem des Angenehmen und Nothwendigen, auch hier
ne voraus, =- Der Schluß des s. bereitet die Wendung vor, wo sich das
er Verhältniß zwischen Handwerk und Kunst umkehrt: nachdem diese. sich