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der hier auf den ersten Bli> in die Augen, sondern auch die Hand erkennt
ein- man, die wohl gelernt, oder die Maschine, der man wohl aufgelegt hat,
rfe, ein Material nach Winkel und Maaß zu bearbeiten, aber nicht, ihm den
Bild Schwung der belebten Form einzuhauchen. Ein anderer, ein runderer,
erks ein geistreicherer ist der Zug der Künstlerhand, der Strich seines Pinsels,
ih- seines Modellirholzes, seines Bogens, der Klang seines Worts, aber auch
Ng, dem Künsiler ist das nicht im Schlafe gegeben worden,
stler S, 518.
nit
iten Auf der andern Seite ist diese erschwerende Natur des Materials ein 1
nem Widerlager, das durch seine 'Gegenstemmung die Phantasie ebensosehr zur
eine Erfindung neuer Motive, die gerade den Hindernissen abgewonnen werden,
ten. als zum Heraustritt aus der Innerlichkeit und muthigen Bingen mit den äußern
hier Sdcwierigkeiten reizt. Aber diese bestehen und es gilt, von vornen zu lernen 2
im und durch eine besondere Uebung aus der geistigen Welt der Phantasie und
H), der mechanischen, spielenden, verständigen Thätigkeit ein neues Drittes, die
gen künstlerische Technik, zu bilden.
auf
ein 1: Das Material in der Kunst hat dieselbe Bedeutung wie alles
lles Object als Nicht - I<: durch seinen Gegenstoß setzt sich die Thätigkeit des
stig I< überhaupt erst in Bewegung. Die Schranke selbst ist der Drang
asie ihrer Ueberwindung, der Kampf steigert den Kampfmuth, und im Feuer
ihm desselben ruft der Geist dem schweren Stoffe zu: du sollst und mußt dich
die zwingen lassen, deine Gesetze selbst, die im kenne und achte, müssen meiner
ber Absicht dienen! Diese allgemeine Wahrheit bestimmt sich aber, wie in allen
der Sphären der Thätigkeit, so auch in der künstlerischen, zu der besondern,
Zu- daß Reibung mit der strengen Ausschließlichkeit des Materials im Geiste des
roß ächten Arbeiters die Funken neuer Motive hervorschlägt. Zu diesem Saße,
nen der schon in der Lehre vom geistigen Theile der Vorarbeit zu 8. 493, 1. nicht
ion zurückgehalten werden durfte und der nachher zu 6. 504 noch einmal
nen berührt ist, wollen wir als Beispiel nur anführen, welcher Reichthum von
nes Schönheiten neuerdings in Baiern dem Bacstein, auf den man durch den
all- Mangel an gewachsenem Stein in einem Theile dieses Landes angewiesen ist,
zu abgewonnen wurde, zu welcher Zierlichfeit es die Holzbaufunst (wiewohl sie
Ng«+ zur wahren monumentalen Kunsthöhe sich nie erheben kann) in steinarmen
us- Ländern gebracht hatz wir erinnern an die Fortschritte der Schnitzer- und
den Dreher-Kunst in Geräthen u. s. w. in Gegenden, wo feine Thon-Erde
a< fehltz in München hätte die Gießerkunst schwerlich die bekannte Höhe
4254 erreicht, wenn der Marmor leichter zu beschaffen wäre; in der Malerei
ngt hat der Auftrag auf Kalk die Mängel, die er mit sich führt, dur< Größe
Vischer's Aesthetik, 3. Band, 7