Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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sondern als Reizmittel des Fortschritts für Schüler zur Sprache kommi 
ugnet und mit allen Akademieen verbunden ist, namentlich aber in Frankreich 
sie ja fast noch eine wichtigere Rolle spielt, als der Unterricht (vergl. Kugler 
eräth Ueber die Anstalten und Einrichtungen zur Förderung der bild, Künste 
weige u. s. w. S, 14. 15). Daß dieses Mittel ein gutes, daß der Ehrgeiz 
eistes ein berechtigter Hebel ist, soll natürlich auch hier nicht geläugnet werden, 
rseits und namentlich sind die Preise als zweckmäßig anzuerkennen, welche in 
lügel Abreichung der Mittel zu Studienreisen bestehen (acadsmie de France 
s ist, in Rom)z überhaupt wirkt dieses Unterstüßungssystem und die Akademie 
sition selbst als Staasanstalt schon durch die hierin ausgesprochene Thatsache, 
schie- daß die Kunst eine Angelegeheit des Staats ist und wir haben zu 5, 508, 2. 
fehrt, nachzuholen, daß für die Erhebung der Kunst zu dieser Bedeutung in 
auch Frankreich mehr geschieht, als irgendwo. Das Concurrenzwesen muß aber 
exact Maaß einhalten; gesteigert zu dem Umfang und der Herrschaft, wie in 
Naaß Frankreich , zieht es den Schüler ab yom stillen Wachsthum der Kräfte 
e der und führt ihn zu sehr nach außen, spannt sein ganzes Absehen auf 
nach den Erfolg. =- Was die Künste betrifft, die ihr geistigeres Leben in der 
, der Zeitform äußern, so folgt die Musik no< dem akademischen System, theils 
dildet in Verbindung mit den Akademieen, deren Hauptgegenstand die bildende 
ver- Kunst ist, theils in besondern Anstalten, den Conservatorien ; die Dichtkunst 
bung läßt ihrem Wesen nach nicht auch nur den Versuch einer sol<en Sc<ul- 
zeich- Anstalt zu und die italienischen Akademieen für Sprache und Dichtkunst, 
jeßter die deutschen Dichter-Orden im siebzehnten Jahrhundert nach ihrem Vor- 
Man bild (namentlich dem der erusca) gebildet, die fruchtbringende Gesellschaft 
ca zu oder der Palmenorden, die Gesellschaft der Pegnizschäfer oder der gekrönte 
jaust, Blumenorden u, s, w. konnten niht Schulen für fünftige Dichter sein 
onen wollen, sondern waren Innungen für Reinbewahrung der Sprache und 
t der für gegenseitige Förderung Solcher, die sich für gemachte Dichter hieltenz 
allein sie haben Verdienste um die Sprache, waren übrigens Spielereien. Am 
tung meisten analog dem Afademicen-Wesen war die Dictatur über alle auf= 
ehen- strebenden Talente, wie sie die conventionelle Poesie in Frankreich durch 
tände die sog. Classiker, in Deutschland namentlich durc<, Gottsched ausübte. 
mit In gewissem Sinne aber ist für den Dichter das, was für den bildenden 
sien, Künstler die akademische Erziehung ist, die allgemeine höhere Schulbildung: 
: und durch sie lernt er die großen Muster-Werke der Poesie kennen und ver- 
eben- stehen, durch sie empfängt ex die technische Vorübung für höhere Sprachform 
pten, und Rhythmus, -- Aehnlich, wie in der Erziehung des bildenden Künstlers, 
d sie stellt sich dagegen die Sache in der Bildung des Scauspielers, Die neuere Zeit 
Rittel hat es mit sich gebracht, daß man die Erziehung auch in dieser Kunstform 
uvor dem Zufälligen, was in der früheren Heranbildung des Zöglings inmitten 
Ie der Truppe und durch die. Persönlichkeit des Prinzipals lag, zu entnehmen 
jaler,
	        
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