Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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deutschen Poesie spricht man von ört!ihen Schulen, so lange der Genius 
die auseinanderlaufenden Richtungen nicht in einen höchsten Brennpunct 
gesammelt hatz schon bier ist übrigens die bezeichnende Unterscheidung 
durc< den sporadischen Charakter der Fortpflanzung schwierig: die Rich- 
tung auf das Erhabene scheint vorzüglich dem nördlichen Volksstzmme 
zu entsprechen, aber shon vor Klopsto> schlägt Haller , ein Schweizer, 
ver diesen Ton an und Klopsto> seibst (allerdings ganz ein Norddeutscher) 
tung findet wieder vorzüzlih in der Schweiz Nachahmer z die sogenannte 
olks- anakreontische Dichtung sollte man in ihrem Ursprunge für suddeutsch 
r die ha'ten, sie faßt sich aber in Wielands Geist zu einer umfassenderen 
reisen Wirkung erst zusammen, nachdem sie von dem Dichterkreise in Halle aus 
einer mehr nach dem Norden, ja bis Hamburg (Hagedorn) getragen warz 
nt zu noc< bestimmter aber tritt nun das Provinzielle bei den großen classischen 
h die Dichtern in den Hintergrund: sie gehen vom Süden aus, aber Niemand 
Aus- wird Göthes Styl den- fränkischen , Schillers den schwäbischen nennen, sie 
iesem leisten ihr Höchstes in dem künstlihen Mittelpuncte einer kleinen sächsischen 
Residenz und ihre Wirkungen zünden ohne einen bestimmten Faden in 
allen Gegenden Deutschlands. Eben hieran knüpft sich aber die richtige 
5tyls, Anschauung dieser Verhältnisse : solange man die Sc<ulen vorherrschend 
dung als örtliche und provinzielle zu bezeichnen hat, sind sie auch nur Ausdruck 
' (zu eines Stamm- und Provinzialgeistes, die höchste Entwitklung aber ist 
flan- Ausdruck des Nationalgeistes in einer bestimmten Epoche. M. Angelo's 
t zu- und Raphaels Styl ist der vollendete italienische , Göthes und Schillers 
sisch, der vollendete deutsche Styl, und diese Style verbreiten sich, weil sie dieß 
. sich sind. Somit geht die Betrachtung aus dem Pragmatischen heraus und 
Aus- erflärt die Verbreitung der Schulen und ihrer Style aus einer Empfäng- 
disch, lihfeit, welche von dem Gefühle geleitet ist, ein ursprünglich Verwandtes, 
bisch, das derselben Quelle , demselben Volis- und Zeitgeiste entstiegen ist, zu 
n die finden und zu ergreifen, und wir kommen zu dem Sage in 6. 423 zu- 
arisch rü, daß im begabten Individuum die Gesammtkräfte eines Volks und 
mehr Zeitalters sich zusammenfassen , einem Sate, der sich aber jezt zu der 
tung, concreten Anschauung eines in bestimmten Formen Niedergelegten, 
nicht geschichtlich Vermittelten entwickelt hat. Uebrigens werden durch die 
mohr Ausbildung eines höchsten nationalen Styls die bedeutenderen Gogensäge 
Rom der Provinzen, Stämme allerdings nicht völlig aufgehoben , nur die Ein- 
ernen seitigfeit verschwindet, in der sich früher der Localgeist geltend gemacht 
gelo, hatte, die Hauptgegensäge des Styls haben gleichen Antheil an der 
jene erreichten relativen Vollkommenheit. So spaltet sich in Griechenland auch 
; auf der ideale: Styl in den attischen der reinen, hohen Schönheit (Phidias) 
Ent- und“ den argivisch-sikyonischen Styl der athletischen Kraft (Polyklet, ähnlich 
ieren der Eleutherey: Myron) z so erhält sich in Zie ver Gegensag der
	        
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