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r Ein- Durchlaufen der Stufen durch das Individuum. Die Phantasie ist ja
e Ein- ein Großes und Allgemeines, wie die Natur, welche die Stufen ihres
it der Lebens als selbständig bleibende h'nstellt, wiewohl die höhere die tief re
meinen widerlegt; sie führt Ein Individuum so wenig durch alle Formen, als
nze in diese den einzelnen Vogel zum Säugethier fortbildet.- Die Stufen in der
mst in Natur dauern als geschloßene Reiche, Gattungen, Arten nebeneinander,
39 als jede Stufe ist zugleich die ganze Natur z so ist jede Kunst iwplieite die
<weis ganze Kunst, Es liegen zwei Beziehungen vor: jede Kunst als eine
: finn- Welt für sich und jede Kunst verglichen mit der ganzen explieite gedachten
ist das Aufgabe der Kunst; die zweite Beziehung bringt den Mangel der einzel-
Ideen- nen Kunst zu Tage und führt den Standpunct des Werthverbält-
sie sich nisses in Vergleihung mit den andern Künsten herein, Beide Beziehungen
Jedes haben ihre Wahrheit und Geltung; wir werden übrigens die zweite in
'z läßt eine besiimmtere Anschauung sich au'heben schen. Im Großen aber stellt
wieder sich das Stufenverhältniß allerdings bis zu einer gewissen Grenze wirklich
thwen- als eine historische Aufeinanderfolge darz welches diese Grenze sei, muß
' Fort- sich zeigen. Zunächst fragt sich no<m, ob nicht der Wang von oben nach
8 nach unten dem von unten nach oben vorzuziehen sei, wie z, B,. Solger ge-
assend- than bat, der mit der Poesie anfängt. Auf den ersten Bl > scheint es,
er Ein- als ob zwischen beiden Wegen die Wahl unbcstimmbar frei stehen müsse :
Ib des es fann, könnte man sagen, als gleichgü'tig betrachtet werden, ob ich
reiner von der Poesie als der adäquatesten Erscheinung der Kunst ausgebe und
Durch- absteigend die andern Künste als die projicirte, in Momente aufgelöste
) alles Dichtkunst (wie Oken das organische Reich als den projicirten Menichen)
g,: in abwick!e , oder aufsteigend in der Poesie die disjecta membra sammle,
< der Für die Wahl des ersteren Wegs könnte nun ein Grund in der Geschichte
tex der gefunden werden , denn die Poesie (und Musik) ist allen andern Künsten
önnen, vorangegangen z allein damit ist (um die Frage nach dem empirischen
Wenn Beweise für die logisch absteigende Reihenfolge der übrigen Künste zu
nfolge übergehen) nicht bewiesen , daß die Dichtfunst in der Zeit, wo sie den
st, so andern Künsten voraaseilte, der adäquateste Ausdru> des Kunstlebens
je den gewesen sei, im Gegentheile läßt sich leicht zeigen, daß sie die ächt moderne
'd hier Kunst ist, welche alle andern überleben wird, also historisch die lezte.
; rich Dieser Saß ist freilich nicht mehr bloß empirisch , sondern enthält bereits
Kate- einen Sc<hluß aus dem Wesen, und aus diesem muß überhaupt der Ent-
Zesicht, sheidungsgrund fließen, Er ergibt sich mit der folgenden Anmerkung,
? Ein- 2. Da die Kunst ein geistiges, freies Thun ist, warum ergreift sie
raltete nicht sogleih und allein das vollfommenste Darstellungsmittel? Warum
n wir bindet sie sich an das engere ? Deßwegen, weil das Erscheinungsleben des
dende Naturschönen für seine einzelnen Momente eine besondere und selbständige
n ein Ausbildung fordert, damit Alles erschöpft werde, was in ihm liegt. Die
Vischer's Yesthetik, 3. Bayd,.
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