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scheinen, der Einzelne unwiderstehlich einordnen muß. So erst ist der
Uebergang des Begriffs: Art der Phantasie in den Begriff: einzelne
Kunst motivirt und konnten nun die drei Hauptformen der Kunst aufge-
stellt werden.
8. 337.
Diese Geseßmäßigkeit führt aber weiter zurück auf ein höheres Geseß
und zwar auf das der Objectivität und Subjectivität, welches das
ganze System beherrscht und nunmehr im Gebiete der Kunst sig so wiederholt,
daß die bildende Kunst das Moment der Objectivität darstellt und hiemit dem
Uaturschönen entspricht, die Kunst der tönenden Empfindung das Moment
der Subjectivität verwirklicht und so der Phantasie entspricht, in der Dicht-
kunst aber, welche im Elemente der idealgesechten Sinnlichkeit die Wirkung
aller andern Künste vereinigt, als der subjectiv =objectiven Kunst die
Einheit der Gegensäße, welche im ganzen System die Kunst darstellt, sich
cogncret wiederholt.
Als in 6. 404 die dort aufgestellten Arten auf die Momente der
Phantasie selbt gegründet wurden, war eigentlich bereits zu erkennen,
daß dieß tiefer auf jenes Grundgesetz weist, das schon im ersten Theile
die Unterschiede im Erhabenen und Komischen beherrscht und im zweiten
Theile den Gegensag des Naturschönen, d, h. des objectiv gegebenen,
und der Phantasie, d. h. des subjectiv erzeugten Schönen hervortreibt,
um ihn in der subjectiv- objectiven Wirklichkeit des Schönen, d. h. der
Kunst, als dem Inhalte des dritten Theils wieder aufzuhebenz denn die
Art der Phantasie, welche, auf die Anschauung gestellt, bildend wirkt, ist
einleuchtend die objective, die auf die Empfindung gestellte die subjective,
die auf die ganze idealgesezte Sinnlichkeit gewiesene „ist die subjectiv-
objective Form, indem sie die in der bloßen Empfindung verklungene
Gestaltenwelt der ersten, objectiven Form wieder hervorruft, aber in dem
innerlichen Elemente, das sie, obwohl durch dieses Hervorrufen wesentlich
verändert, mit der subjectiven Form gemein hat. Dort wurde diese
Zurückführung auf das oberste Geses nur no< unterdrückt, weil vorher
durc< Eröffnung des dritten Theils klar werden sollte, wie dasselbe das
ganze System beherrscht, und weil die tiefere Begründung des innern
Thuns der Phantasie erst in volles Licht tritt, wenn dieses Thun sich
erschließt, sich im äußern Körper niederlegt, sich auf den Ton und von
da auf das reine Element des Malens mit Phantasie in Phantasie zu-
rückzieht. Nun aber fällt diese höhere Beleuchtung von selbst auf die
Eintheilung des subjectiven Organs der Kunst in 6, 404 und ebenhiemit