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582, Plastik hatten und haben, zum bestimmenden zu erheben, d. h. die historische
Von Behandlung von der logischen zu trennen. Die Losreißung der Malerei
zogen von der Architektur und P'astik, mit denen sie doch schlechthin als bildende
€ der Kunst zusammengehört, ist Beweis, wie die Bevorzugung des historischen
n mit Standpuncts hicr die Verletzung der Logik zur Folge haben muß, Will
ibre man aber einmal histovisch eintheilen, so wäre die Poesie als die im
erän- strengsten Sinn moderne Kunst aufzustellen, was freilich mit dem bei
tippen Hegel zu sehr herrschenden religionsphilosophischen Standpuncte so wenig
Aus- perembar ist, als überhaupt die Aufstellung eines modernen Jdeals,
(von denn dieses ruht auf keiner besondern Religionsform. Es muß also
tasie) jede Kunst zuerst allgemein behandelt,“ d. h. in ihrem Wesen dargestellt,
z.B. dann in ihre Zweige auseinandergelegt werden und als weitere Unter-
läßt, eintheilung muß die Geschichte derselben, wie sie sich gemäß der Geschichte
logie des Jdeals gestaltet hat, also mit der Eintheilung in classisc<h, romantisch,
dlung modern in ihren Grundzügen nachfolgen. Dabei ist nun freilich unver-
nun meidlich, daß die logische Reihe in der nachsolgenden historischen Behandlung
sogar vielfach alterirt wird; so muß 3. B. in der Malerei die Landschaft dort
Th. 1 als integrirender Zweig auftreten, während sie als solcher in der ganzen
sym- älteren Kunstgeschichte no< gar nicht existirte. Dieß ist jedoch die gerin-
Musik gere Schwierigkeit, denn] die logische Theilung legt ihrem Schema mit
? des Fug eine übers<hauende Vergleichung und Verbindung des in der Geschichte
ellen, ungleich Fortschreitenden zu Grunde, Ungleich s<wieriger wird die Durch-
Ftur, freuzung des Logischen mit dem Historischen durch den Zutritt der zweiten
m sie Stoffwelt, wie er durc< das geschichtliche Verhältniß der besondern zur
n die allgemeinen Phantasie gegeben ist: die Künste treiben Zweige, in welchen
eben derseibe Stoff, der in der Kunst der Aufklärung einfa<h wunderlos in ge-
rung wissen Zweigen niedergelegt wird, eine mythisc<e Darstellung findet,
| der Dadurch entsteht dieselbe logische Verwirrung wie in der Staatslehre durch
hiede die Existenz mythischer Stände (des Adels und Clerus) neben den rationell
bern auf den Unterschied der Thätigkeit begründeten, eine Verwirrung, die
t die freilich in beiden Gebieten auch sehr zur praktischen geworden ist. Es
That zeigen sich nun die Folgen des in. 5. 418 aufgezeigten Widerspruchs in
tliche dem Gebiete der verwirklichten Phantasie, der Kunst, Theilweise
ende nämlich wird durc< den mythischen Zweig der entsprechende wunderlos
oesie natürliche verdrängt: so gibt es keine eigentlich historische Malerei, so lang
Be- aller Geschihtsgehalt in der heiligen Sage zusammengezogen angeschaut
NgZen wird: nachdem aber jene sich gebildet, sollte es consequent keine Mythen-
zegen malerei mehr geben, allein diese überlebt ihren Tod, dauert neben der
| der rein historischen Malerei fort, durch die sie eigentlich aufgehoben ist, und
i<ts- daraus entsteht eine unvermeidlihe Confusion : das unkritische Bewußt-
tyre sein wirft beide Formen getrost in dex Kategorie Historienmalerei zu-
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