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tlic sind eine Bestätigung der einfachen Wahrheit, daß die Künste und ihre Zweige
rung nur die Wirklichkeit der Einen Kunst, der Kunst an sich find. Dieselbe gibt
und sich aber, auch der unmittelbaren Erfahrung ia der Erscheinung kund, daß in
f der der Wirkung jeder einzelnen Kunst eiwas von der Wirkung der andern isi,
' als wobei gewisse besondere Wahlverwandtschaften zwischen einzelnen Künsten zum
hin- Vorschein kommen , welche verschiedene abweichende Eintheilungen des Systems
schen der Künste zu rechtfertigen scheinen.
hält,
ben, Es handelt sich niht um einen Beweis sür den Sag, daß die Künste
den. die Strahlen einer Sonne, die Aeste Eines Baumes sind, denn wir kom.
3 all- men ja von dieser Einen Kunst, der Kunst an sich her und haben in der
uhig Einheit die Vielheit werden sehen, sondern nur von Erscheinungen, die
t, fo ihn erproben. In unserem Gang vermittelt sich das besondere Hervorheben
sind, dieses Satzes zunächst wissenschaftlich durc< das, worauf der 8. zurücweist;
anze shon davon fällt aber das zweite Moment, nämlich die historische Ueber-
astif, tragung des Geistes einer Kunst auf die andere (z. B, malerische Be-
enft, handlung der Plastik im Mittelalter) auch unmittelbar in die Augen. Die
r die eigentliche Probe für jene Wahrheit aber ist die Wirkung der Künste in
eine der Empfindung: sie zeigen sich verwandt, wie die Ergänzungsfarben,
hner wie Töne mit Figuren und Farben, ja das Legtere ist schon nicht mehr
e sie bloßes Beispiel, Jeder Kunst fehlt etwas, weil sie nur ein Theil des
aber Ganzen istz wie daher vas Auge zum Grünen das fehlende Roth selbst
tung erzeugt, so klingt im Eindrucke des der einzelnen Kunst angehörigen Werks
Ihen die Wirkung der andern mit an. Dieß zunächst namentlich in dem Sinne,
anz daß gerade die vollen Gegensäte einander wechselseitig hervorrufen. Die
1 sie Werke der bildenden Kunst, denen die wirkliche Bewegung fehlt, scheinen
hat zu tönen, es ist eine füh:bare, Musik in ihnen, dazegen begleitet die
hren Phantasie die Töne der Musik mit inner'i< aufsteigenden schwebenden
die Gestalten. Hier liegt ein tiefes Geheimniß: der Ton erscheint nicht bloß
ein als die punctuelle Reduction, niht mehr als Verklingen der Gesta!t, son-
dern als die Gestaltenerzeugende Kraft selbst, als der implicirte Keim der
Gestalt (vergl. Deutinger Kunstlehre S. 174). In der Poesie dagegen
ist der Gegensatz der objectiven und subjectiven Kunst an si< schon ver-
einigt , sie bringt Musik und Gestalt mit eigener Hand ausgebildet der
Phantasie, die aber im inneren Weben das empfangene Bild schwebend
und tragend fortseßt, entgegen. Diese Wirkungen hebt auc< Siller
hervor (Ueber d. ästh. Erz. d. Menschen. Br. 22). Dagegen treten ja
nden alle übrigen Künste auch der Poesie als der absoluten Kunst gegenüber
mst (S. 534) und nun klingt mit ihnen allen die Poesie an, so daß man das
jenso Schöpferische in ihnen nicht s<lehthin schön, sondern unwillführlich über-
341) tragend poetisch nennt. Aus diesem Wechselverhältniß im Großen , diesem
Vi sc<er's Aesthetik. 3. Bayd.
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