Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

Zilder) ; Thätigkeit, als ein ganz flüßiger, vor Leichtigkeit kaum merklicher Ueber- 
t, dieß gang. Allein diese Pforte zur Praxis wird nicht ohne ein strenges Halt! 
s, als passirt. Der sinnliche Stoff wird nur durch ein sinnliches Thun bezwun- 
ru ist gen. Es scheint, das Vermögen auch dazu müsse in der Phantasie, als 
gehört, deren Grundlage wir ja eine lebendige , scharfe Sinnlichkeit forderten 
schönen (5. 385. 392.), shon mitenthalten seyn; die Phantasie ist ja eine geistige 
eit nur Naturkraft, derselbe Nerv, dessen geheimnißvolle, höhere Thätigkeit das 
'< auch innere Bilden vermittelt, scheint auch der Hebel der entsprechenden äußern 
schönen Thätigkeit zu seyn, so daß z. B, dem Maler sein inneres Gemälde 
S1, 1.); ungehemmt in die Fingerspigen, die den Griffel und Pinsel führen, 
die im Übergienge , auf die Flähße von Holz oder Leinwand gleichsam nur her- 
handen, ausflöße, wie es durch das Auge hineingeflossen ist in den Schacht des 
mentlich Geistes, der das Angeschaute zur reinen Form umschuf. Die Technik der 
auf der großen Künstler erscheint durchaus als eine äußere Geschi>lichkeit, deren 
* daher Geheimniß in dieser dunkeln Mitte zwischen Geist und Hand sigztz sie 
eil des läßt sih, nachdem sie im fertigen Werke niedergelegt ist, nachahmenz 
getrübt allein theils Fehlt in der Nachahmung immer ein gewisser letter Dru, 
. 259). Strich, Punct, der unbedeutend scheint und do< dem Ganzen seinen 
Säßen Charakter gibt, theils ist sie, so weit sie gelingt, zu eiwas Todtem gewor- 
in der den, dem das Band mit seiner innern Quelle gebrochen und vas daher 
eutung, die Bedeutung verloren hät, So nüßt es 3. B. nichts, das Geheimniß 
des venetianishen Colorits errathen zu haben und nachzuahmen, denn 
unnachahmlich ist jene innere Festlichkeit und Freudigkeit der Phantasie, 
welche zugleich der Instinct war, der jenes Colorit erfand. Diese Bemer- 
fung führt zu dem innern Grunde der Schwierigkeit in vem vorliegenden 
- werde, Uebergange: ebendarum, weil in diesem Gebiete der Geist in Naturform 
iebildes thätig ist, herrscht hier das Geset unendlicher Trennbarkeit des im Begriff 
Ansaß Zusammengehörigen, weiches durch die Natur geht. Die Psychologie hat 
esentlich mit ver Physiologie nom nicht abgemacht, welches die Qualität des 
zen und Gehirn- und Nervenlebens im ästhetisch begabten Individuum ist, sie wird 
iS, ein es auch nicht abmachen, und wie sie der Natur nicht vorschreiben kann, 
diese geheimnißvolle Einheit mit dem Geiste ihr zu enträthseln, so hat sie 
auch die Thatsache einfach hinzunehmen, daß der Nerv, der die Anschau- 
'e schon ung in jener Intensität aufnimmt, welche dem Genie eigen ist, nicht 
[dungs- nothwendig, daher auch nicht immer dem Willenszuge von innen nach 
Fünstler außen, dem Drange zur Darstellung ein williges Organ ist, Es gibt 
mponirt Naturen, die innerlih Schönes erzeugen und es nicht wiederzugeben 
Bilder- vermögen; die Wissenschaft kann an dieser Thatsache der Trennbarkeit 
ythmus von organischen Bedingungen, die nach dem Begriffe ungetrennt demselben 
0 "Die Geiste angehören sollten, nichts verändern und auch nichts weiter über 
rselben sie aussagen, als daß sie besteht, Daher tritt hier die Antinomie ein,
	        
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