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Einzeltheile des Kunstwerks bezogen (und so ist es gemeint), fein Iveal
der Vollkommenheit, sondern eine Unmöglichkeit, Die Kunst ist kein
mechanisches Abschreiben einer innerlich fertigen Reinschrisft. Hätte aber
je irgend ein Künstler einmal sein Bild im Innern so vollendet, daß
die Ausführung nur ein Abklatsch desselben wäre, so hätte er die Mög-
sichfeit dieser innern Vollendung dadurch erreicht, daß er sein inneres
Bilden durch lange Uebung des wirklichen äußern bis zu dieser Sicherheit
gesteigert hätte, und so tritt das behauptete Verhältniß, nur in eine
frühere Zeit zurückgeschoben , wieder ein. Die Art, wie Schleiermacher
das sittlichpraktische vom ästhetischen Gebiet unterscheidet, ist daher nicht
die richtige 3 wie er in der Kunst das Werk zu niedrig schätt, so in jenem
Gebiete die Gesinnung und Absicht, Der Unterschied liegt anderswo,
wir haben ihn auseinandergesept in der Lehre vom Verhältniß des
Schönen zum Guten, 58. 22--24 und 8. 56-60.
Das Wort Kunst fassen wir vorerst unbefangen in der ästhetischen
Bedeutung. Daß es jedes Vermögen, schwere Stoffe zu besiegen, und
dessen Uebung bezeichnet, dieß wird uns erst interessiren, wenn wir die
technische Frage bestimmter in unsere Untersuchung hereinziehen , als dieß
hier bei ihrer ersten Einführung der Fall ist.
S. 492.
Die Phantasie sieht sich so in einer völlig neuen Stellung drei verschie-
denen Anforderungen gegenüber: der Auforderung des Zuschauers, des auf's
UVeue hervortretenden Uaturschönen und des Materials, das bearbeitet werden
soll. In dieser Stellung ist sie genöthigt, auf ihr inneres Bild in dem Momente,
da es zur Darstellung kommen soll, mit einer neuen Besinnung (vergl. 8. 397)
zurückzusehen, und sie erkennt es, gemessen an der neuen Aufgabe, als ungenügend,
unreif. Die ganze Bewegung der ausführenden Thätigkeit geht von diesem
Punct aus an der Linie jener drei Bedingungen fort.
Hiex also ritt heraus, was die Anm, zum vorh, 8. schon vorbereitet
hat? die Kunst ist so wenig im Junern beschloßen, daß vielmehr gerade
der Ruck, der Stoß, den im Augenblicke des Uebergangs zur Thätigkeit
die Hinderniße dem Künstler versezen, selbst erst das innere Bild zur
Reife bringt. Es ist eine Erschütterung, ein Sc<ülteln, das ihn stußbig
macht und ihn zur Prüfung seines innern Erzeugnißes nöthigtz es- ist
ein Examen, das ihm aufde>t, was ihm noch fehlt. Das innere
Bild ist unter dem Begriff des Ideals in 8. 398, 399. shon als voll-
fommen Schönes bestimmt; allein in den Worten: „zunächst innern
Bildes (8, 398) ist angedeutet, vorerst, daß dieß blos inuerliche Leben