Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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Die Vorarbeit zur Ausführung. : 
6. 493. . 
(1. Der erste Schritt des Uebergangs zur Ausführung ist eine Willensregung, y 
welche durch das Bewußtsein entsteht, daß der zum innern Bilde gewordene " 
Stoff einen Reichthum an Schönheiten in sich schließt, die das vorschwebende 5 
Material aufzunehmen geeignet ist: d. h. ein bestimmter Stoff wird Motiv. b 
Daraus erwächst der Entschluß der Darstellung und erfaßt mit diesem Entschluße G 
heißt das innere Bild Conception. Die erste Probe der Objectivität hat j 
dieser geistige Entwurf zu bestehen in der vorläusigen Form eines Umrißes: . 
der Skizze. 
1. Der 8. führt zunächst zwei Begriffe ein, wel<e die Momente . 
des Heraustritts aus der innern Ivealwelt auf jene Schwelle der eigent- ' 
lihen äußern Darstellung bezeichnen, die unter dem bescheidenen Namen n 
„Vorarbeit zur Ausführung“ eine Reihe von Acten der größten Bedeu- E 
tung umfaßt. Der erste dieser Begriffe ist der ves Motivs. Um a 
diesen etwas sc<hwierigen Begriff richtig zu fassen, halte man vor n 
Allem eine anderweitige Bedeutung des Wortes, das aber dann a 
genauer Motivirung heißt, ferne. Dieser Begriff tritt auf einem Zt 
Puncte ein, wo von dem innern Bilde bereits um ein Stadium weiter ir 
vorgeschritten ist, und es werden durch ihn die Formen, Zustände , Hand- gi 
lungen , die zur Darstellung kommen, der Frage unterworfen, ob sie hin- dv. 
reichend begründet seien durch die Bedingungen, welche in demselben it 
ästhetischen Ganzen zum Vorschein kommen oder als hinter ihm liegend ei 
angenommen werden. Bei dem Begriffe der Motivirung wird di 
rückwärts gesehen, bei dem Begriffe des Motivs aber vorwärtsz; dort vi 
fragt es sicht ist kein Theil des Kunstwerks unmotivirt? hier fragt es re 
sich: sind die Motive benükßt und enthält überhaupt der Stoff deren eine er 
gewisse Summe? Der Begriff des Motivs, der uns hier vorliegt, enthält v! 
ein allgemeines, ein besonderes und ein einzelnes Moment. Im allge- o1 
meinen Sinne heißt der Grundgedanke des im Geiste des Künstlers schon G 
erzeugten Bildes Motiv , sofern der Künstler, wenn es nun zur Darfstel- ih 
lung kommen soll, denselben noh einmal beschaut mit der Frage, ob der vt 
von ihm erfaßte Stoff fruchtbar, ob er eine reiche Quelle von Schönheit a 
sei. So ist z. B. der Kindermord zu Bethlehem ein gutes Motiv , denn T 
diese Sage gibt auf den ersten Moment zu erkennen, daß hier eine Uu 
Situation gegeben ist, worin der Gegensas von Grausamfeit und Muttex- v! 
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