unterscheiden sich wieder zwei Acte, ein- idealer, auf der Seite. des
zeugenden Gedankens liegender, und ein realer, näher auf der Seite der
eigentlichen technischen Ausführung liegender. Der erstere Act ist eben die
Composition z sie verhält sich zum innern Bilde wie die Organisation zum
Gesetzes - Entwurf, die Skizze, wie vorhin gesagt ist, dient namentlich
diesem geistigeren Theile der Vorarbeit; der zweite Act wird kein anderer
sein, als jene neue Vergleihung mit vem Naturschönen, dessen spätere
Aufführung der Anfang dieser Anm, motivirt,
Die Momente dieser Thätigkeit oder die Compositionsgesete.
8. 495,
Die gliederade Thätigkeit der Composition hat die reine Einheit zwischen
der Idee als Einheit und dem Bild als Vielheit herzuslellen (vergleiche 5. 14).
Zuerst wird sich zeigen, daß das innere Bild noch zu viel und zu wenig enthalt.
Zu viel: denn es hat Solches in sich aufgenommen, was die Idee nicht oder
2 was sie überflüßig ausdrückt; zu wenig: denn es fehlt in ihm oder ist zu dürftig
entwickelt Solches , was die Idee ausdrückt. Ein Act, der gleichzeitig ein
erweitertes Schaffen und kritisches Messen ist, hat in der Entwerfung der Skizze
diesen Mangel zu tilgen und so das quantitativ richtige Verhältniß, wie es
die O-nalität des Ganzen fordert, durchzusühren.
1. „Das Schöne ist ein sinnlich Einzelnes, das als reiner Ausdruck
der Idee erscheint, so daß in dieser nichts ist, was nicht sinnlich erschiene,
und nichts sinnlich erscheint, was nicht reiner Ausdru> der Jdee wäre“:
zu diesem Satz in 5. 14 haben wir nun zurückzugehen, denn erst die
Kunst giebt ihm Wirklichkeit. Die Composition bringt zur deutlichen
Scheidung, was in der inneren Erzeugung des Bildes noc< eingehüllt
schlummert und ungeschieden ineinander verläuft, und fördert so eine Reihe
bestimmter Gesetze, die ihrer Thätigkeit zu Grund liegen und zugleich
durch sie selbst zum Bewußtsein gelangen, zu Tage. Der Saß des 5. 14
spricht nun die Qualität in der reinen Einheit zwischen Idee und Bild
zugleich als quantitatives Verhältniß aus. Die Idee ist (unbeschadet
der inneren Vielheit der Momente, die sie enthält) die Einheit; das Bild
ist die Vielheit, denn es gehört der ins Mannigfaltige auseinandergelegten
Erscheinungswelt an, Diese beiden . Seiten sollen sich vollständig, ohne
22
ji