Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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des Philosophiren abzuweisen, aber der Künstler unserer Tage sicht sich vor- 
Zeit übergehend einmal diesen besonderen Zeitbedingungen verschrieben. Die 
ichst Rücfehr aus der Reflexion in den Natursinn , aus der Zerfahrenheit des 
(bar Urtheils in den unbefangenen und geschlossenen Genuß und die ihm ent- 
der sprechende Naturfülle ver Production sezt aber allerdings, wie schon an- 
flich gedeutet, voraus, daß jener Cirkel von außen durch geschichtliche Bedins- 
fein gungen durchbrochen werde, von denen jezt die Rede sein muß. 
die 
ung S. 908, 
nag, 
hen. Die Gegenwart stellt eine Zwischenstufe dar, worin dem Drang nach 1 
der- Veffentlichkeit und Volksmäßigkeit in Stoff, Behandlung und Aufstellung des 
doch Kunstwerks sich Wege öffnen, während gleichzeitig die esoterische, nur auf einen 
ug Theil des Volks wirkende, vereinzelte Kunsi noch in großem Umfange fortbesteht. 
1en? Der Zufälligkeit jener höheren Anfänge und der Getheiltheit dieses ganzen 2 
engt Zustands ist zunächst dadurch entgegenzuwirken, daß der Staat im Geist einer 
egte freien, zusammenfaßendenden Leitung die Kunstpflege in die Hand nimmt und 
des so die Zukunft vorbereitet, wo in einem erneuten össentlichen Leben der im 
Geist Volk als der Einheit aller Stände erwachte Sinn sich in einer von den Körper- 
ver- schaften ausgehenden Hebung der Kunst ausspricht. 
issen 
zU- 1. Es hat sich in unserer Zeit ein Drang geltend gemac<t nach 
des Stoffen aus der Geschichte und der lebendigen Gegenwart des eigenen Bolkes 
atur und nach dem Verständlichen, allgemein Menschlichen im Leben anderer 
r<h- Völker , ein Drang nach einer die geistigen, sozialen, politischen Kämpfe 
lfen des Lebens naturkräftig und gewaltig darstellenden Behandlung, ein Drang 
hin- endlih zur monumentalen Aufstellung oder öffentlichen Aufführung des 
dem Kunstwerks vor aller Augen, so daß alles Volk sich erfreue. Ein Unter- 
ist, schied zwischen Kennern und Nichtkennern muß immer bleiben, aber man 
der rede nicht von einer Blüthe der Kunst, wo nicht der Inhalt so zugänglich 
eige und gewaltig, die Form so klar, einfach mächtig ist, daß auch der nicht 
aße gebildete Bürger, der Arbeiter, der Bauer, ja das Kind sie fühlt und 
urch genießt. Es ist außer Frage, daß Monarchen es sind, welche diese Auf- 
vird gabe verstanden und -diese neuen Wege geöffnet haben, namentlich Ludwig 
der von Baiern (gleich zu Anfang schon durch den glücklichen Gedanken der 
ent- Arkfadengemälde in München und dann durch eine Reihe großer monumentaler 
efer Unternehmungen), Louis Philipp von Frankreich (Museum in Vergsailles). 
iven Sie haben richtig geahnt und von oben gefördert, wiewohl sie nicht gleich- 
r<- zeitig von unten die Kluft der Stände durch Institute für gründliche 
00m Volksbildung zu tilgen und so ihrer Sc<höpfung den organischen Boden 
und zu bereiten gewußt haben, Monumenie der Baukunst, platische Denkmale 
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