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werks nicht blos vorläufig nachgebildet wird, sondern während der Aus-
führung des Ganzen, die gelten und bleiben soll, die erneute Anschauung
zu Hilfe gezogen und ihre Nachbildung unmittelbar in das Ganze ein-
getragen wird, so ist freilich die Technik schon in vollem Zuge, aber das
daran, daß hier mitten in diesem Zuge ein naturschöner Gegenstand zu
Hilfe genommen werden muß, gehört nicht in den Zusammenhang der
Technik an sich, sondern ebenfalls in den vorliegenden, welcher die aufs
Neue hervortretenden Ansprüche des Naturschönen darzustellen hat, bie
wir nun in einen bestimmten Begriff noh zusammenfaßen müßen,
CG. 513.
| Aus der Uothwendigkeit dieser erneuten Anschauung erhellt der bleibende
selbständige Werth, den das Uaturschöne troß seiner Aufhebung in die Phantasie
so lange behält, bis die Ausführung des Kunstwerks vollendet ist (vergl.
g. 232, 2): es besteht neben der Phantasie ebensosehr als ihr Correctiv, als fie
2 sein Correctiv ist, Hienach erst erledigt sich vollständig die Streitfrage über die
Uaturnachahmung in der Kunst, und 3war dahin, daß diese ebendie Er-
scheinung, welche die Uatur geschassen, aber im Gedränge des störenden Zufalls
(8. 40) Trübungen jeder Art (5. 379. 380.) ausgeseßt hat, auf ihre Neinheit
zurückführt und so gereinigt in einem idealen Sceinbilde wiederholt, in der
Zurückführung aber das Vorbild mit der Bestimmtheit seiner Formen und der
Wärme seiner Lebendigkeit nacheifernd fest im Auge behalten muß.
1. Solange die Phantasie ihr inneres Bild nicht völlig in die
Objectivität übergetragen hat, behält das Naturschöne ihr gegenüber den
Werth einer selbständigen Form des Daseins des Schönen; dieß ist der
tiefere Grund , warum auch eine shon als Theil der leuten Ausführung
gültige technische Nachbildung eines Modells am Scluße des vorh, 5.
noch aufzuführen war: erst wenn das Kunstwerk vollendet ist, verschwin-
vet in ihm das Gebiet des Naturschönen, das in ihm dargestellt Vt, it
ganz in ihm aufgehoben, so daß der ächte Beschauer nicht mehr von ihm
weiß, es in seinem reinen Abbilde ganz vergißt und auch der Künstler
für dießmal damit abgeschlossen hat. Auf dem ganzen Wege vom innern
Bilde zur Ausführung dagegen steht das naturschöne Object noc< da
neben dem Bilde im Geist des Subjects, worein es eingegangen ist und
in dem es verschwinden soll, es steht no< da als Richtmaaß für die
Wahrheit der Nachahmung, freilich nicht für die gemeine, empirisch richtige,
wohl aber als Richtmaaß für die wahre Nachbildung seiner ewigen
Grundformen, wie sehr sie in ihm als Individuum getrübt sein mögen.
Noc< hier auf dem Puncte des Uebergangs zur vollen Ausführung, ja
gerade hier in pollex Kraft macht sich daher der Satz 5, 232, 2. geltend,