Full text: Die Bildnerkunst (3. Theil, 2. Abschnitt, 2. Heft)

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en feine schönen Spiele mehr. Ein Fischer, eine Fischerinn, ein Ballon- 
53 s<läger , eine Amazone u. s, w., das tritt oft glücklich gelungen, aber in 
Bor fümmerlicher Bereinzelung auf, Das Auge sieht aber überhaupt nicht 
mehr plastisch, die Phantasie ist nicht mehr plastisch gestimmt, dieß ist schon 
in 5. 463 ausgesprochen. Unter diesen Umständen hat die Rückführung 
unserer Erfenntniß zur wahren Anschauung der Antike, vermittelt durch 
den großen Winkelmann, dann durc< die Wiederauffindung antiker Kunst- 
werke aus der besten Zeit griechischer Sculptur zu keiner neuen Blüthe 
| dieser Kunst führen können. Wohl ist, nachdem Canova zwischen die 
iid= Ausläufer des Berninischen Styls und die Erneuerung der reinen pla- 
des stishen Schönheit in die Mitte getreten, ein Dannecker der leßteren schon 
Jes näher gekommen war, der große Regenerator Thorwaldsen erschienen, 
den wohl sind ihm bedeutende Künstler, namentlich auch in Deutschland , gefolgt, 
hät. aber es bleibt dabei, daß in dem idealen Gebiete Alles blos Reproduc-. 
Fe tion durch geistvolle Nükversezung in ein entschwundenes Phantasie - und 
urs Kunstleben ist, ähnlich wie eine gelungene Aufführung griechischer Dramen 
ali- auf unseren Bühnen, Die ideal schöne Form bleibt für uns eine Restau- 
ration wie der Olymp. Dagegen sucht nun der 8. mit Rücweisung auf 
zen. S. 645, 2. eine Linie zu bezeichnen, auf welcher die moderne Sculptur 
heit mit vollerer Kraft fortzuleben die Aussicht hat, in einem Zustande, worin 
falt (um bei einem schon gebrauchten Bilde zu bleiben) der eine Lungenflügel, 
ung der ihr geblieben, so erstarkt, daß der Verlust des andern verschmerzt 
en wird. Wir werden in andern Künsten deutlicher bestimmen können , von 
Der was es sich hier handelt; wir werden in der Poesie sehen, wie es einen Styl 
jirk- geben muß, der Shakespeares Naturalismus und Individualismus mit 
"it dem Princip classisch idealer Schönheit zu einem Dritten, Höheren ver- 
10h einigt, worin die Verirrungen und Barbarismen jenes nordischen Styl- 
TEM princips sich ausscheiden, während seine Charakterschärfe in der Läuterung 
in. sich erhält. Nicht ebenso bestimmt können wir von der Bildnerkunst aus- 
fie sagen, daß sie auf tieß Ziel loszusteuern habe; zu tief liegt in ihrem 
iger Wesen die direct ideale Schönheit , als daß ein sol<er mittlerer Styl 
fein zwischen dem Antiken und Mittelalterlihen, dem Südlichen und Nordischen, 
01; wenn sie ihn findet, nun eine volle Blüthe dieser Kunst genannt werden 
wie könnte, Aber etwas ist daranz jener Styl Peter Vischers hat etwas von 
sen Shakespeare z es muß dahinaus eine zwar nicht schwunghaft reiche, 
(at. aber doh tüchtige Zukunft liegen. Die besten Werke eines Rauch, Shwan- 
hat thaler , Rietschel liegen , nachdem IZ. G. Schadow mit einem ftylistisch unge- 
eit bundneren, aber warmen Naturalismus vorausgegangen, auf diesem Wege 
dumm einer Durchdringung geschichtlich herberer , individuell <haraftervoller Formen 
renz mit einem Stylgeseh, das sie doh im Sinne strengerer Großheit und reineren 
nd, Maaßes bindet, als dieß die gothische Zeit, dann auf andere Weise die späte 
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