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SS Sinne als ausschliesslich eine wissenschaftlich schriftstellerische
nd Thätigkeit. An eine Universitätslaufbahn bei der philosophischen
US, Facultät dachte ich nicht. Erstens sah ich davon keinen Nutzen;
hr- denn so wenig ich auch von den Universitätsgeheimnissen damals
En kannte, so wusste ich doch, dass die Privatdocenten der Philoso-
ald phie in Berlin noch nie etwas ausgerichtet oder, woran mir doch
A in meiner Lage gelegen sein musste, etwas zu verdienen vermocht
AS hatten. Ueberdies war mir der Gedanke widerwärtig, mit der
SS Philosophie sozusagen Geschäfte machen zu sollen. August Comtes
die und Arthur Schopenhauers Erfahrungen und Ansichten waren mir
x nur zu lebhaft in der Erinnerung. Wenn ich also bei der philo-
m sophischen Facultät im Herbst 1861 promovirte, so lag mir die
- Absicht einer künftigen Habilitation damals noch völlig fern.
DU Ueberdies hätte ich sie auch nicht auszuführen vermocht, wenn
DE ich sie gehegt hätte; denn mir fehlte jede persönliche Anknüpfung
uch und demgemäss jede Zuversicht. Eine gewisse Zurückhaltung hätte
ch mich, nachdem ich einmal die Augen so gut wie verloren hatte,
. auch damals garnicht wagen lassen, trotzdem die Docirerlaubniss
Sn nachzusuchen. Ich musste wegen meines Augendefects auf Vor-
öch urtheile gegen meine Befähigung stossen und zwar ausser bei denen,
nn die mir die Zulassung von vornherein mit bestem Schein verweh-
NEE ren konnten, auch im günstigsten Falle noch ausserdem bei den
I Studenten selbst, denen gegenüber sich der blinde Docent erst auf
SE ausserordentliche Weise hätte ein Ansehen verschaffen müssen.
Am So sehr mich auch die Begeisterung vertrauen liess, ich würde
n ungewöhnliche Kräfte zu bethätigen vermögen, so wiesen mich
doch alle meine Ueberlegungen in die Richtung hin, in welcher
das gedruckte Wort den Ausschlag giebt und meine Augeninva-
lidität zunächst unbemerkt bleiben, also in der Meinung des Pu-
blicums nichts vorweg verderben konnte. Mir lagen die Universi-
täten so fern, dass ich den mir selbst gleichgültigen Doctorgrad
wahrlich nicht noch mit besonderm Kosten- und Arbeitsaufwand
erworben hätte, wenn ich nicht überzeugt gewesen wäre, dass mir
ft. in der damaligen Zeit ohne ihn das Eintreten in die Schriftsteller-
laufbahn bedeutend erschwert werden müsste.
, Wie ich gegen Ende des vorigen Capitels bereits erwähnte,
ler liess ich mich ausser in eigentlicher Philosophie auch noch in
hs Physik und Mathematik prüfen. Da für Physik die Herren Dove
= und Magnus, für Mathematik aber Herr Kummer, meine Exami-
AR natoren wurden, so hatte ich im Semester zuvor bei diesen Herren