Full text: Sache, Leben und Feinde

ehr vier, in Vielem sehr entscheidenden Jahre zugebracht; dort wur- 
ten den 1863 und 1864 unsere zwei Knaben geboren; dort haben 
en. wir nicht blos in der Stille viel, und Vieles leider vergebens, ge- 
Mit arbeitet, sondern sind auch mit einer ersten Gruppe philoso- 
ce phischer und volkswirthschaftlicher Schriften wirklich vor das 
—. Publicum gelangt, dergestalt, dass sich 1866 mein Schriftstellerruf 
1nt, schon einigermaassen begründet fand. Diese Zeit war aber zum 
hat Theil auch von sehr drückenden Gemüthsbewegungen erfüllt ge- 
Tom wesen; denn in sie fiel die ganze Lehrzeit, in welcher ich die 
uch schon oben angedeuteten ungünstigen Chancen in Literatur und 
het Presse kennenlernte. 
es. Es ist keineswegs meine Erblindung gewesen, was mich nie- 
und dergedrückt hat. Ich habe diese Katastrophe mit verhältniss- 
tal mässig gutem Muth überstanden. Sie hat mich in den Tiefen 
Kein des Gemüths gewaltig bewegt, obwohl sie nicht gänzlich uner- 
Atte wartet hereingebrochen war. Sie hat aber den Enthusiasmus, mit 
atte dem ich einen menschheitlichen Beruf von geistiger Tragweite mir 
hen schon vorher vorgezeichnet hatte, nicht gedämpft, sondern erhöht. 
hs Ich sah in dieser Wendung einen Fingerzeig mehr, auf meinem 
US. eignen Wege fortzuschreiten und die Vorurtheile der Gelehrten- 
ine schaft hinter mir zu lassen. Es beruhigte mich eine gewisse Zu- 
ges versicht, dass üble Schicksale eine Seite haben, die sich bei gutem 
ant- Streben zum Bessern wenden und selbst zu einem Element des 
wır Guten machen lässt. So sah ich denn das Ereigniss als eine 
ge- Schicksalsweisung an, die mich noch entschiedener als früher 
hat nöthigte, die Wissenschaft in anderer und frischerer Weise zu be- 
sen, treiben, als der gewöhnliche Gelehrte, der in Vielleserei oder 
sen- gleichgültiger Stoffanhäufung erstickt, die F ähigkeit aber, mit dem 
se, blossen Kopfe und aus demselben etwas zu sein, nicht hat, ja 
an- nicht einmal zu haben strebt. Die jJähe Ausnahmsnatur meiner 
Zer- Lage bestärkte mich im Durchbrechen der Geistesschranken. Nie 
ren, hatte ich ein blos gelehrtes oder gar verlehrtes Zunftpublicum bei 
mM- meinen Arbeiten im Auge gehabt. Ich hatte stets an eine Zu- 
mit gleich breite und eindringliche Wirksamkeit gedacht, die über die 
ıber Bedürfnisse des Handwerksstudiums hinauszureichen und bei allen 
nen nur einigermaassen Gebildeten Verstand und Herz einzunehmen 
ınte vermöchte.. Hinderte mich nun auch mein Geschick in mancher 
Richtung, so förderte es mich doch auch durch die auferlegte 
ıber Nothwendigkeit, mir eigne für meine Lage passende Methoden 
sten des Forschens und Arbeitens zu erfinden. Es vervollständigte die 
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