Full text: Sache, Leben und Feinde

fasste die interessantesten Thatsachen mit entschiedener Pointirung 
zusammen. Auf diese Weise fand eine ganze Anzahl von Essays 
und Artikeln bei verschiedenen Zeitschriften Aufnahme. Ich er- 
hielt sogar Aufforderungen zu andern Arbeiten, nachdem ich erst 
eine kurze Zeit durch einige Proben bekannt geworden war. Ich 
nenne unter den Organen, zu denen ich Beiträge lieferte, die in 
Leipzig‘ bei Brockhaus erscheinende Revue „Unsere Zeit“, die 
ebenfalls in Leipzig erscheinenden „Grenzboten“, die dem cotta- 
schen Verlage in Stuttgart angehörige, damals noch bestehende 
„Deutsche Vierteljahrsschrift“. Jedoch beschränkte sich meine 
Thätigkeit keineswegs auf den Kreis dieser und verwandter Jour- 
nale. Sie verschmähte auch gelegentlich landwirthschaftliche Blätter 
nicht, um geeignete Themata der neuen Volkswirthschaftslehre zu 
behandeln. Auch arbeitete ich an den hildburghausener Ergänzungs- 
blättern zum mayerschen Conversationslexikon und an dessen 
2. Auflage in den späteren Bänden. Eigentliche Zeitungen blieben 
gelegentliche Ausnahmen; auch das Sonntagsblatt der Vossischen 
Zeitung, welches als selbständige Wochenschrift betrachtet werden 
konnte, wurde nur aus den erwähnten persönlichen Gründen der 
Ort, wo ich für verschiedene zugleich wissenschaftliche und popu- 
läre Angelegenheiten thätig sein konnte. Dort bin ich für Carey 
mitten im feindlichen Lager eingetreten; dort habe ich im An- 
schluss an die Wahrnehmung der careyschen Sache auch über 
Friedrich List als den grössten Nationalökonomen der Deutschen 
geschrieben und an diesen, bald nach seinem TFode von den Pro- 
fessoren und andern Gegnern aus der Aufmerksamkeit des Publi- 
cums verdrängten Mann wieder nachdrücklich erinnert. Eben 
dieser doppelten Aufgabe, der Einführung Careys und der Wieder- 
erweckung sowie vollern und höhern Würdigung Lists, habe ich 
auch in andern Blättern und Zeitschriften eine Anzahl Artikel ge- 
widmet. Die Rührigkeit und Energie, mit der ich in dieser Be- 
ziehung vorging, entsprach der Jugendlichkeit und dem kühnen 
Muth, mit denen ich mir getraute, allen geistigen Widerständen 
und aller Stumpfheit und Trägheit der Welt zu trotzen. Ich 
dachte dabei oft lebhaft an das, was Friedrich List allein mit 
seiner eignen Feder im periodischen literarischen Arbeiten ge- 
leistet hatte und wie er nach allen Richtungen hin derartig auf 
dem Platze gewesen war, dass man hätte annehmen mögen, es 
sei eine Mehrzahl von Vertretern der Sache und nicht blos ein 
einzelner Mann am Werke. In der That kam ich im Wesent- 
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