Full text: Sache, Leben und Feinde

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damals, wo es sich irgend thun liess, für Robert Mayer und be- Vo 
handelte auch bisweilen Stoffe aus der eigentlichen Naturwissen- Veı 
schaft, soweit dies für ein allgemeineres Zeitschriftenpublicum hun 
möglich war. In meinen Büchern konnte aber nur der sehr auf- Harı 
merksame Leser, ja bisweilen nur der gründliche Sachkenner han 
wahrnehmen, dass die eingestreuten, oft kühnen Aeusserungen 
über die Beschaffenheit der Naturwissenschaften und der Mathe- ich, 
matik nur von Jemand kommen konnten, der sich bewusst war, übe 
auf dem Boden eigner Forschungen und fachmässiger Kritik zu eigt 
stehen. Erst nach einer Reihe von Jahren begann meine natur- dur 
wissenschaftlich mathematische Schriftengruppe mit dem Werk ein! 
über die Principien der Mechanik, welches bei der göttinger Uni- Vor 
versität den ersten Preis der Benekestiftung* erhielt.‘ Bis 1872 frisc 
habe ich demgemäss meine Werke, so mannichfaltig ihr beson- keit 
derer Inhalt auch sonst war, nur nach zwei herkömmlichen Ru- Der 
briken zu unterscheiden. Es waren entweder philosophische oder gen 
volkswirthschaftliche und sociale. Ausserdem ist es nicht unwich- Auf 
tig, zu bemerken, dass ich zuerst mit den systematischen und kan 
grundlegenden Werken auftrat und dann erst zu den historischen Nar 
überging. Der Grund hiefür ist nicht blos in meiner Geistesan- Rei: 
lage und in meinem Ziel, sondern zum Theil auch noch in einem woh 
äusserlichen Umstande zu suchen. Bei der tiefgehenden Natur wen 
meiner Reformgedanken war mir das, was ich selbst schuf, und wen 
die Darstellung desselben im Rahmen eines vollständigen. Systems Bah 
die Hauptsache. Was vordem in der Wissensgeschichte geschehen selb 
war, interessirte mich nur, soweit es mir mit etwas Haltbarem sche 
nützte und mich über die Chancen des Fortschritts orientirte. Die des 
Geschichte hatte nur Reiz für mich, soweit sie lebendig fortwirkte rakt 
und zur Lösung der Räthsel. im Gegenwärtigen und Zukünftigen war 
etwas beizutragen vermochte. Da ich später in umfassendem orac 
Maasse die Geschichte von drei Wissenschaften bearbeitet und zur 
historische Aufschlüsse und Darstellungen geliefert habe, wie sie selb 
bis dahin noch fehlten, so will ich doch jenen Umstand nicht Vor] 
übergehen, der mich schon früh veranlasste, meine Neigung, die abe: 
vorzugsweise der Darstellung des Eignen und Systematischen galt, zu : 
nicht ausschliesslich walten zu lassen, sondern mich auch grund- lich: 
sätzlich eingehender dem Fremden und Historischen zuzuwenden. umf 
Enthusiasmus für wissenschaftliche Persönlichkeiten ersten Ranges daft 
war stets ein Grundzug meiner Gesinnung gewesen. Solche Be- wan 
geisterung stieg und wurde thatkräftig, wenn Verdienste und dien 
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