Full text: Sache, Leben und Feinde

schen Gelehrtennachbarschaft, die mich zunächst anging, war matt 
und platt, lau und flau und einzig in der Bosheit gegen einen 
geistigen Concurrenten, wie mich, etwas regsam, aber, wie der 
Leser weiss, auch nur mit andern als geistigen Mitteln. 
Ich selber habe wirkliche Grössen der Wissenschaft überall 
zur Anerkennung gebracht, mochte es sich um den nächsten Bei- 
stand für solche handeln, für die der Platz, sei es überhaupt, sei 
es bei uns, noch erst zu erkämpfen oder wenigstens zu verthei- 
digen war, wie für die Friedrich List, Carey, Buckle, Robert 
Mayer, August Comte, Sophie Germain, — oder mochte es der vol- 
lern und höhern Würdigung bereits anerkannter Grössen gelten, 
wovon die Fälle so viele sind, dass ich hier nur überhaupt auf 
meine drei Wissenschaftsgeschichten hinweisen kann. Dieses Ver- 
halten hat doch wahrlich für meine Neigung gezeugt, mich mit 
dem Guten, wo ich es nur aufinden konnte, solidarisch zu machen. 
Ja ich habe Opfer gebracht, um auf diese Weise die Kraft des 
Geistes Anderer geltend zu machen und so dem Besseren meinen 
Beistand zu leisten. Beistand in dieser Weise gefunden habe ich 
aber nicht. Es war Niemand vorhanden, der danach geartet ge- 
wesen wäre, mir auch nur mit entfernt ähnlichen Diensten zu Hülfe zu 
kommen, wie diejenigen waren, die ich so reichlich und in so vielen 
Richtungen Lebenden und Verstorbenen mit gleicher Unpartei- 
lichkeit hatte zu Theil werden lassen. Der Nutzen, der sich aus 
solcher Hülfe ergiebt, ist nicht etwa blos die Gerechtigkeit und 
die Wohlthat für die Personen, sondern auch die Steigerung des 
Wissens und der wissenschaftlichen Energie, die aus jeder Frei- 
machung und Vereinigung bisher gebundengehaltener Kräfte her- 
vorgeht. Die zeitgenössischen Figürchen fühlten recht wohl, was 
man an mir hatte; aber statt mich auch nur durch Anführungen 
in ihren Schriften zu unterstützen, nutzten sie meine Bücher im 
Stillen aus, wurden Nachtreter meiner Gedanken, aber suchten 
mich öffentlich theils durch Schweigen, theils durch Verleumdungen 
zu schädigen. Hätte sich in einer der mehreren Wissenschaften, 
die ich positiv gepflegt und gefördert habe, oder auch derjenigen 
zahlreicheren, mit denen sich meine Schriften und mein System in 
erheblichen Punkten wenigstens berührten, — hätte sich in diesem 
umfassenden Gebiet auch nur ein einziger Mann gefunden, der 
entschlossen und fähig gewesen wäre, mit mir in wissenschaftlicher 
Gemeinschaft zu handeln, so würde der Beistand einer solchen 
Kraft die ganze Gestaltung der äussern Situation wesentlich ver- 
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