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Pa Dritte Stufe. Plotin und die Alexandriner. Verfall der
— antiken Aesthetik.
A 8. 22. 1. Allgemeiner Standpunkt der alexandrinischen
nf Philosophie.
A 122. Die allgemeine Stellung der alexandrinischen Philosophie
pm. zu der Entwicklung der antiken Philosophie überhaupt seit Plato
OEdeg- und Aristoteles beruht ihrem Wesen nach, wie oben?!) bei der Cha-
rakteristik der neuen Akademie schon kurz angedeutet wurde, in
schen der affirmativen Aufhebung des im Stoicismus und Epikureismus
olker auseinander gehenden Gegensatzes von Verstand und Empfindung als
— Criterien des Wahren. Sie bildet so selber einen Gegensatz gegen
—_. die Neue Akademie, welche ebenfalls diesen Widerspruch, aber auf
negative Weise, aufhob, indem sie behauptete, weder Denken noch
A Empfinden sei im Stande das Wahre zu erkennen, und darum sei
Etische ijes überhaupt nicht an sich erkennbar, sondern es sei nur das
8 ahrscheinliche, d. h. die relative Wahrheit, für uns vorhanden;
Sn Be- ein Satz, der sich dann im abstrakten Skepticismus zu der dogmati-
1: den schen Negation des Wahren, als eines blofsen Scheins, verhärtete.
Alfer- Man erkennt in diesen Principien der absterbenden antiken Philo-
un sophie leicht die Keime der Principien der neuesten Entwicklungs-
Can °hase der modernen Philosophie, nämlich des Kriticismus Kant’s,
. N der auch das „Ding an sich“ als unerkennbar erklärte, und de
Th Fichte’schen I/dealismus, der alle Wahrheit in das Subjekt ver-
2 legte; und wenn wir noch einen Schritt weiter gehen, so werden
Zende wir auch nicht die Parallele des alexandrinischen Mysticismus mit
malen der Schelling’schen Philosophie verkennen. Es beruht dieser
ch m fortschreitende Parallelismus der antiken und modernen Philosophie
en ZU eben auf einem Naturgesetz des Denkens, dessen Nothwendigkeit zu
h. 20 erkennen wir später mehrfach Gelegenheit haben werden. m
a Jenes „Entweder — Oder“ der Stoiker und Epikureer als auch
Ü dieses „Weder — Noch“ der Akademiker und Skeptiker löf’ten also
v die Alexandriner in das spekulative „Sowohl — Als Auch“ auf, in-
Ha dem sie in der Einheit des Geistes, als empfindenden und den-
S N m gr a : 8 4 A
ON kenden, die affirmative Quelle der Erkenntni(s_ erkannten. Hiermit
ders
1) No. 113