die Bestimmung der metaphysischen Begriffe des Aesthetik zu
ml schöpfen.
Te 189. Aufser und neben diesem Fortgang des philosophischen
Pan edankens ist nun noch eine andere Weise des Aesthetisirens zu
A erwähnen, welche als eine ganz eigenthümliche Erscheinung der
Fe deutschen Philosophie auftritt, nämlich die Popularphilosophie.
\ % Es ist früher!) bei der Einleitung in die Aesthetik der Engländer
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/ und Franzosen gezeigt worden, wie der allgemeine Charakter der
Kr Aesthetik der Letzteren wesentlich popularphilosophisch erscheint;
in der deutschen Philosophie (nicht blos in der Aesthetik) pflegt
man unter Popularphilosophie speciell die zwischen die Leibnitz-
WolfF’sche und die Kantsche Philosophie in die Mitte fallende und
zug gleichsam den Uebergang zwischen ihnen bildende Philosophie eine
©, m Mendelssohn, Nicolai, Herder u. s. f. unter dem Namen der „Popu-
, Hier, larphilosophie“ zusammenzufassen. Was indefs die Geschichte der
AS Aesthetik betrifft, mit welchem Zweige der Gesammtphilosophie
enkens wir es hier allein zu thun haben (obschon diese Differenz auch in
Sek andern philosophischen Disciplinen, namentlich in der Moralphiloso
Kritik phie, nachzuweisen wäre), so ist leicht zu zeigen, dafs es unrichtig
merhin) ist, die Popularphilosophie als eine bestimmte Stufe in der substan-
jchsam ziellen Entwicklung der Philoscphie zu betrachten; sondern die Po-
oularphilosophie ist lediglich eine besondere und zwar unphiloso
trend, ohische Weise, die Ergebnisse der eigentlichen Philosophie für das
gewöhnliche Bewufstsein zu verarbeiten und gleichsam müundrecht
; Kritik zu machen. Ihr Charakter ist daher äufserlich Mangel an System
fe, SON- nd innerlich Mangel an Methode. Was den Inhalt an Gedanken
betrifft, so ist ein Fortschritt darin hinsichtlich der praktischen Aus-
) damit bildung und Fortführung der Principien desjenigen philosophischen
zels des, Systems, an das sie sich anlehnt, allerdings nicht nur möglich, son-
objek- dern auch meist vorhanden; allein zu einem neuen Princip oder
n allge- auch nur zu einer wesentlichen. Erweiterung desselben kann die
nsyste- Popularphilosophie schon deshalb nicht gelangen, weil sie eben durch-
sofem aus innerhalb der Grenze des ihr voraufgehenden philosophischen
ihm die Systems beharrt.
betrat, Ferner ist zu bemerken, dafs die Popularphilosophie überhaupt
ene 0b nur in derjenigen Entwicklungsperiode des philosophischen Denkens
adiglich auftritt, welche wesentlich den Charakter der Verstandes- Reflexion
Fan für rägt; und hier ist es eben ihr Geschäft, die abstrakte Systemati
vom Inhalt_abzustreifen und gleichsam den gesunden Menschenver-
nn 1) S. oben No. 149. (S. 288 ff.)
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