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aber zugleich. die differenten Seiten dieses Begriff:
als verschiedene Elemente der antıken Kunst nach
welche „nachzuahmen“ seien, indem er dieselben
als Naturschönheit, als Schönheit des Contours, de
Gewandung, des Ausdrucks und der technischen Be-
handlung bezeichnete. Diese Momente verbinde
sich nun zu dem vollen (konkreten) Begriff der
Schönheit, in” welchem, von den niederen zu den
höheren Bestimmungen aufsteigend, eine Reih
von Stufen unterschieden werden können: 1. die
materielle Formschönheit, welche sich in der Line
tur der Gestalt überhaupt; 2. die idealische Schön-
heit, welche sich in der Haltung („edele Einfalt“
und „stille Gröfse“) offenbart, 3. die Schönheit des
Ausdrucks, welche, da sie nur unter der Voraus-
setzung der ersten beiden möglich erscheint, di
höchste Verwirklichung des "antiken Schönheits-
ideals ist. Indem er zugleich ausdrücklich di
ormschönheit als Regulator des Ausdrucks („die
Schönheit ist die Zunge an der Waage des Aus-
drucks und also die vornehmste Ab sicht der:
Kunst“) bestimmt, erscheint Lessing”s Polemi
gegen ihn, als habe er den Ausdruck über di
Schönheit gestellt, als ungerechtfertigt und ledig
lich aus einem Mangel an Verständnifs der tiefe-
ren Auffassung Winckelmann’s_erklärlich.
m = ln
Wenn Winckelmann so auf der einen Seit
den konkreten Begriff der Schönheit innerhalb_der
Grenze des plastischen Ideals zu seiner höchste
ntwicklung führt, so bildet andrerseits dies
Grenze zugleich die Grenze seines Standpunkts
überhaupt, und er gelangt durch Ueberschreitung
derselben, indem er das nur für die plastische
Schönheitsgestaltung‘ gültige Princip auch auf die
alerei überträgt, zu Konsequenzen, welche dem
esen dieser Kunst und damit der Kunst über-
aupt durchaus ii