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AS
I
a Cap VI
$. a Allgemeiner Standpunkt der Kant’schen Philosophie.
X 4259. In der‘ Geschichte der Philosophie pflegt man Kant als
N eren den Begründer der neuesten Periode der Philosophie anzusehen und
an zu behandeln, so dafs Er, Fichte, Schelling, Solger, Hegel,
D Weifse u. s. f. und daneben Jacobi, Schleiermacher, Her-
bart, Schopenhauer u. s. f. als die Vertreter der einzelnen Seiten
adlich dieser neuesten Entwicklung der Philosophie erscheinen. -— Wenn
| hier von dieser Eintheilung abgegangen und Kant. noch zur vorauf.
ne gehenden Periode und zwar als deren höchste Entwicklungsstufe ge-
m mt) rechnet wird, so geschieht dies nicht, um seiner grofsen Bedeutung
D meh rgendwie Abbruch thun zu. wollen, oder etwa der Geschichte der
hinter Aesthetik zu Liebe, in welcher er unzweifelhaft zur Reflexionsepoche
u rechnen ist, sondern aus Veberzeugung von der Unumgänglich-
ws keit solcher Abscheidung von der neuesten Periode der Philosophie,
eder durch den bestimmenden Einfluls, den er überhaupt auf die
NOCHtE| Entwicklung der Philosophie gehabt hat, noch durch das tiefe Ein-
heben.) dringen seines Denkens in den substanziellen Inhalt der einzelnen
exton ebiete der Philosophie kann ‘die Thatsache verdeckt werden, dafs
ie die Form seines Denkens wesentlich die des reflektirenden Verstan-
e des ist; und so wenig eine solche Erörterung in eine Geschichte
ba der Aesthetik gehören mag, so legt uns der Umstand, dafs der
= grofse königsberger Weise als Schlufsstein der vorletzten Period
x nd insofern dann allerdings” auch als Grundstein der” neuesten
AD Periode der Philosophie dasteht, die Pflicht auf, wenigstens einig
erselts] Andeutungen über die Gründe dieser Anordnung zu geben.
ff VON) Diese Gründe liegen nun nicht in Dem, was man gewöhnlich
(ästle-) unter dem Namen des „Subjektivismus“ oder „Kriticismus“ als
F ADZU-) wesentlichen Charakters der Kant’schen Philosophie bezeichnet, son-
Pr dern — um es kurz zu sagen — darin, dafs er ganz bestimmt
Kr Kategorien der schematischen Verstandeslogik, wie sie sich z. B. in
der Wolff’schen Philosophie finden, als selbstverständliche Gesetze
des Denkens, also als Voraussetzungen aufnimmt und darauf,
Tel ohne die Nothwendigkeit einer begrifflichen Entwicklung derselbe
Ormell zu fühlen, in unvermittelter Weise Begriffsunterschiede und Defini-
ir Ne) ionen basirt. Wenn so die Wolff’sche Philosophie in ihrer Eigen-
chaft_als abstrakte Verstandesmetaphysik ein objektiver Dogma-