Full text: Von Plato bis zum 19. Jahrhundert (1. Theil, 1. Abtheilung)

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Sn werden: 1) der Begriff und die Bedeutung des Scheins, als. 
a desjenigen Moments, welches das Spiel, diese erste Aeufserung des 
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| % Kunsttriebes, zum dsthetischen macht; 2) der Begriff der Kunst, 
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en als objektive Verwirklichung des schönen Scheins; 3) die in diesem 
Bogriff liegenden gegensätzlichen Momente, welche zur Spe- 
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nl cialisirung der Künste führen. — Ueber den letzteren Punkt 
8 Ze drücken wir uns hier absichtlich unbestimmt aus, weil, wie wir 
ll sehen werden, sich in der denselben betreffenden Behandlung Schil- 
ler’s so beträchtliche Lücken finden, dals wir in dieser Hinsicht — 
mit Ausnahme seiner Betrachtung der Poesie — nur im Allgemei- 
nen von Einzelansichten bei ihm sprechen können. Die bildende. 
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fü el Kunst sowie die Musik tritt für ihn fast ganz ın den Hintergrund, 
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/ während er der Poesie sein Hauptinteresse zuwendet. 
S°Nü 314. „Was ist es für ein Phänomen“ — fragt. Schiller!) — 
A durch weiches sich beim Wilden der Eintritt in die Menschheit 
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‘; Welche „Vverkündigt? So weit wir auch die Geschichte befragen, es ist das- 
56 m „selbe bei allen Völkerstämmen, welche der Sklaverei des thierischen 
CYındung „Standes entsprungen sind: die Freude am Schein, die Neigung 
walcha . S . 
, WEIChe „zum Putz und zum Spiele“?). Dafs diese erste Form des Er- 
SCHANG- 1) Briefe üb. ästh. Erz. (Werke XII) S. 136. 
NQ8WEI- ?) In den Künstlern schildert er diesen Uebergang mehr im Sinne des theoreti- 
Han 3 schen Kunstbedürfnisses; nicht im Spiele und Putz, sondern im Nachahmen der Na- 
a turformen sieht er den ersten Schritt zur Befriedigung dieses Bedürfnisses: „Früher“ 
| gefalst, — sagt er, als noch keine Kunst existirte, da gab es für den Menschen nichts als 
ad - +. ein streitendes Gestaltenheer, 
nad Die seinen Siun in Sklavenbanden hielten, 
Fonhan Und ungesellig, rauh wie er, 
he Mit tausend Kräften auf ihn zielten. 
 Knnct. — Sc stand die Schöpfung. vor dem Wilden: 
3 A Durch der Begierde blinde Fessel nur 
Kahn. An die Erscheinungen gebunden, 
BAER Entfloh ihm ungenossen, unempfunden 
kandon ] Die schöne Seele der Natur. 
—. Und wie sie fliehend jetzt vorüber fuhr, 
je der, KErgriffet Ihr die nachbarlichen Schatten, 
| Mit zartem Sinn, mit stiller Hand 
AISCT- Und lerntet in harmon’schem Band 
Gesellig sie zusammengatten. 
-_ Leicht schwebend fühlte sich der Blick 
_ Vom schlanken Wuchs der Ceder angezogen, 
SCH ZU Gefällig strahlte der Krystall der Wogen 
a Die hüpfende Gestalt zurück. 
KKCMLCH, Wie konntet Ihr des schönen Winks verfehlen, 
® Womit Euch die Natur hülfreich entgegenkam ? 
‘ mal © Die Kunst, den Schatten ihr nachahmend abzustehlen, 
In Wies Euch das Bild, das auf der Woge schwamm ... 
ALU Die schöne Bildkraft ward in Eurem Busen wach; 
P 1 Zu edel schon, nicht müfsig zu empfangen, 
ALM Schuft ihr im Sand, im Thon, den holden Schatten nach, 
IM Im Umrifs ward sein Dasein aufgefangen. 
AUT Lebendig regte sich des Wirkens sülse Lust: 
wm. Die erste Schöpfu ng trat aus freier Brust.“ 
| So ist es also die bildende Kunst, auf dem Nachahmungstrieb beruhend, folglich 
das objektive Kunstbedürfnifs, das Bedürfnifs zu schaffen, zu gestalten, was die 
Keite_der Begierde bricht und den Wilden frei macht, nicht der Spieltrieb und der
	        
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