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an | Natur dieses Schaffens, den Zweck und den Inhalt derselben zu Te-
an lektiren, so schwächt er die Kraft dieses Schaffens in demselben
An. Grade, in welchem er zum Bewufstsein darüber gelangt. Was das
za Denken betrifft, das auf solches praktische Schaffen von vornherein
ind In verzichtet, so ist es eben seine Aufgabe, sich des Inhalts bewulst
Sollen zu werden: ihm würde die Unmittelbarkeit des im praktischen
Schaffen liegenden Unbewufstseins ebenso hinderlich in seinem
tl Schaffen, d.h. im Erarbeiten des Gedankeninhalts, sein, wie das Ab-
Pr hun dieser Unmittelbarkeit, das Aufgeben des intuitiven Versenkt-
ne seins in den Inhalt, dem Schaffen des Künstlers. —_
Ta Wo immer daher in der ‚Geschichte der Aesthetik ein Künstler
| auftritt, welcher diesen für ihn gefährlichen Versuch unternimmt,
N über das Geheimnifs des Kunstschaffens und seines Inhalts, der
a Schönheit, zu reflektiren, da kann man sicher sein, dafs er entweder,
von Hause aus eine mehr reflektirende, d. h. verständige, als em-
a pfindende und intuitive Natur ist, wie z. B. der auch in seinen Ge-
; SS mälden moralisirende Hogarth oder der eklektische Mengs, oder
a jaber dafs er durch solches theoretische Thun seiner Empfindungs-
pP frische wenigstens Abbruch thut. Das Theoretisiren, selbst auf dem
© 4 ganz praktischen Gebiet der technischen Disciplinen, ist immer mit
ya einem Mangel an Kraft der Phantasie und an Frische der Empfindung
a erbunden, so dafs man gleichsam mit der Zuverlässigkeit eines
Sr mathematischen Lehrsatzes behaupten kann, dafs das Talent z
u barıng lehren, zu systematisiren, kurz zu reflektiren, bei dem Künstler
DD immer im umgekehrten Verhältnifs zu seiner Productionskraft und
ch künstlerischen Originalität steht. Während daher — um nur Beispiele
it der aus der älteren Kunstgeschichte‘) zu wählen — von Raphael und
; Of Michelangelo wohl poetische Ergüsse und einzelne, wenig bedeut-
As ame theoretische Aussprüche bekannt sind, obschon es diesen Künst-
künste lern wahrlich nicht an der nöthigen Bildung dazu gefehlt hat, haben
ns jene, weniger Doppel- als Halb-Künstlernaturen wie Hogarth und
„ mi engs ganze Abhandlungen und Werke über das Schöne u. s. f. ge-
nd schrieben, Und zwar thaten sie dies mit der aus dem Bewulfstsein
as dem ihres Berufs von, Schönheits-Gnaden stammenden stolzen Ueber-
108 Ge zeugung, dafs sie allein das Wahre nicht nur erkannt, sondern auch
solches u erkennen vorzugsweise im Stande seien. Solche Künstlerphilosophen
art Sich (nicht zu verwechseln mit „Kunstphilosophen“) beginnen dann ge-
gur en wöhnlich mit dem Ausdruck” souverainer Verachtung gegen Alles, was
ach die” jemals, besonders von Philoso ohen, über Kunst und Schönheit „auS-
hatlenS
Eher de !) Nicht als ob aus der neusten nicht Beispiele genug zur Disposition ständen
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