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U Einheit derselben zu gelangen; einer Einheit, welche die unbefangene
schen reine Empfindung unmittelbar besitzt, während sie das vernünftige
Tr Im Denken auf dem Wege der spekulativen Vermittelung erreicht.
hm Andrerseits aber, sofern die Empfindung wesentlich nur_die
bt ine ubjektive Seite des Geistes darstellt, kommt sie nothwendig zu.
a den allereinseitigsten und irrthümlichsten Vorstellungen; und zwar
geschieht dies gerade dann am ehesten, wenn sie der Reflexion
am irgend eine Einwirkung auf das bisher unbefangene Gefühl gestattet.
u Für diese Weise des subjektiven Empfindungsurtheils ist dann der
s. aß Satz erfunden, dafs „über den Geschmack nicht zu streiten“ sel
ach womit also zwar der Geschmack als etwas an sich Individuelles,
is von den zufälligen Neigungen des einzelnen Subjekts Abhängiges,
8 Mil dem jede objektive Bestimmbarkeit ‚und Geltungskraft mangele
zellen bezeichnet werden soll, in der That aber nur die Beschränktheit
mM des individuellen Reflektirens, das heifst seine Unfähigkeit, das
a objektive Wesen zu erkennen, ausgedrückt wird.
Ba em9. Zwischen der reinen und von der Reflexion noch nicht an-
m? gefressenen Unmittelbarkeit des Empfindens, das in dem „Laien“
ad if durch das Schöne, sei dies nun in der Natur oder in der Kunst,
Tess erregt wird, und jener höchsten Stufe des Laienthums, auf wel
in der cher die Reflexion nahe daran ist, die Empfindung zu beherrschen
6 110 und selbst als bestimmendes Moment des Urtheils aufzutreten, giebt
MI es nun, wie schon bemerkt, eine grofse Mannigfaltigkeit von Sonder-
welchen standpunkten, welche lediglich durch das quantitative Verhältnifs
wischen der reinen Empfindung und der Reflexion, in Hinsicht
ihrer jeseitigen Wirkungskraft, also wesentlich gradweise, bestimmt
werden. Je mehr die Reinheit der Empfindung darin getrübt er-
scheint, d. h. je mehr die Reflexion in dem Urtheil vorherrscht,
desto einseitiger und schiefer wird dies ausfallen. Alle haben je-
doch dies Gemeinsame, dafs sie, mehr oder weniger bewulfst, das
Kunstwerk wie ein Naturobjekt betrachten. — Hier gehen
an nun die Standpunkte des Laien und des Künstlers wieder in eine
bestimmten Gegensatz auseinander. — Der Künstler nämlich steh
ta war auch auf dem Standpunkt der unmittelbaren Intuition — und
dies stellt ihn ebenfalls zu dem rein denkenden Philosophen in ein
surthells erwandschaftsverhältni(s —;3; aber die Intuition des Künstlers liegt
hat des nicht auf der Seite der blofsen Receptivität wie beim Laien, sondern
höchsten} auf der der Produktivität, hat also, gegen die des Laien gehalten,
mit dem eine wesentlich andere Tendenz. Hiermit ist nun der Gegensatz
Pruse- wischen den beiden Anschauungs- und Empfindungsweisen des
Feen Laien und des Künstlers bestimmt. Derselbe offenbart sich zunächs