Full text: Von Plato bis zum 19. Jahrhundert (1. Theil, 1. Abtheilung)

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LT Aust) auf eine bestimmte Sphäre dieses gesammten Gebietes beschränken. 
MS = n dieser Beschränkung, welche nothwendig mit der Kunstliebhaberei 
Ich posi überhaupt verbunden ist, liegt nun zugleich, da im höheren Sinne 
E keine Kunst aufser ihrem Zusammenhange mit allen übrigen wahr- 
om haft begriffen werden kann, ihre Einseitigkeit, welche sie!), indem sie 
S ge. die einzelneSphäre leicht als die wesentlichste im Gesammtgebiet zu 
Se betrachten geneigt sind, zu dem Irrthum verleitet, sie besäfsen i 
SCH ihr schon das Ganze. 
Künstler 12. Dieser Irrthum, welcher an sich schon die Forderung ent 
Dhen im hält, durch einen höheren, allgemeineren Standpunkt aufgehoben zu 
wie der werden, erscheint nun zunächst in einem anderen synonymen Gegen- 
„m satz mit noch ausdrücklicherer Bestimmtheit, nämlich in dem des 
AO Kunstsammlers und des Kunsthändlers; ein Gegensatz, wel- 
nur nach her, wie alle übrigen hier erwähnten, auf einem Widerspruch des 
1, Titeln Interesses beruht.?) 
zu Der Kunstsammler ist nothwendig Kunstfreund, letzterer MM 
Intwick dessen nicht nothwendig Sammler. Denn wenn auch der Kunst- 
Kenne freund seine Behausung mit Kunstwerken schmückt, ja wohl in be- 
ae timmterer Weise eine Gallerie anlegt, so kann er doch immer noch 
Kennen nicht den Titel eines „Kunstsammlers“ im specifischen Sinne des 
m Worts beanspruchen. Dieser widmet nun seine Neigung, und Zwar 
n praktischer Weise, einem ganz bestimmten, engbegrenzten Kunst- 
PRUnt weige: er sammelt so entweder Münzen oder alte Gemälde, oder 
and Terrakotten, oder venetianische Gläser, oder Siegel u. s. w., und 
NET erschafft sich, theils unwillkürlich durch die fortwährende Beschäf- 
ch sind igung mit seinem Gebiet, theils auch aus geschäftlichen Gründen, 
rischen m nicht Unechtes für Echtes zu erwerben — eine Täuschung, die 
A nicht immer leicht zu vermeiden ist — durch gründliches Detail- 
A Studium eine oft stannenswerthe Sachkenntnifs und Gelehrsamkeit 
A Wr Da macht es denn oft den merkwürdigsten Eindruck, zu beobachten, 
=. wie ein solcher Sammler, der in allen anderen, zuweilen dem seini- 
er gen sehr nahe liegenden Gebieten, als ein völliger Laie und durchaus 
kenntnifs- und verständnifslos erscheint, plötzlich, sobald sein Ge, 
biet berührt wird, eine solche Fülle und Genauigkeit der Detail- 
— kenntnifs, bis auf die gelehrte Technologie herab, entwickelt, dafs 
man ihn für einen Professor der Kunstgeschichte — in diesem 
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thum verfiel, die Schönheit überhaupt nur: in die menschliche Gestalt zu setzen und 
amerkung] das Ideal lediglich als antikes anzuerkennen. 
daß S ?) Selbstverständlich ist hier nicht blos das geschäftliche Interesse gemeint, 
ven 81 obgleich auch dies _an dem Widerspruch theilnimmt, sondern das Interesse_der An 
Bildung schauungz.
	        
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