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wel
zeit]
DRITTER ABSCHNITT. a
Wir
Resultat der kritischen Geschichte der Aesthetik, wir
d. h. Bestimmung des wahren wissenschaftlichen isch
Standpunkts als Zweck der Grundlegung. x
Schlufsbetrachtung, br
563. Wenn wir auf den Gesammtgang unsrer Darstellung der 5
Geschichte der Aesthetik zurückblicken und die lange Reihe von dus
Denkern seit Plato bis auf die neueste Zeit vor unserm innern Blick In
vorübergleiten lassen, so sind es besonders zwei Punkte, die uns SCH
zunächst auffallen: einmal die aufserordentliche Verschiedenheit der Ist 1
principiellen Standpunkte nicht nur überhaupt, sondern auch der des
Gesichtspunkte, unter denen bald diese, bald eine andere Seite des bun
ästhetischen Gebiets in’s Auge gefalst und gleichsam zur wesent- ges
lichen gemacht wird; sodann die trotz dieser Verschiedenheit doch wir
überall hindurchblickende innere Verwandtschaft der Gedanken, eh
eine Verwandtschaft, die soweit geht, dafs einer der letzten Ver- Sal
treter der Aesthetik — Schopenhauer — sogar im Wesentlichen an Ense
den. ersten, mehr als zwei Jahrtausende von ihm getrennten, nen,
an Plato, unmittelbar anzuknüpfen vermag. Beide Momente: die auch
Verschiedenheit sowohl wie ‚die Verwandtschaft — und zwar in trotz:
engster, Beziehung zu einander — bilden den eigentlichen rothen nach
Faden, welcher sich durch die Geschichte der Aesthetik hinzieht. auf
Ohne das Erstere wäre überhaupt keine Entwicklung möglich, ohne das tale
Zweite waltete kein Gesetz in dieser Entwicklung; denn Entwicklung ist &
eben diese Einheit des in.der Zeit sich auseinanderlegenden Man-
nigfaltigen, aber auch umgekehrt: die als Bewegung erscheinende x
Mannigfaltigkeit des in sich Einheitlichen; und ihre Wahrheit ist 0
die Totalität des scheinbar einzeln und zerstreut auftretenden Ge-
dankenstoffs, d.h. der Gestaltung desselben zu einem organisch ge-
gliederten System.