Full text: Von Fichte bis auf die Gegenwart (1. Theil, 2. Abtheilung)

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SUN eines höchsten Standpunkts für den Aufbau eines neuen 
STR Systems: es ist also nunmehr zu bestimmen, welches dieser höch- 
A te Standpunkt sei und wie das Princip formulirt werden müsse, 
ler Ro aus welchem das neue System der Aesthetik zu entwickeln sei. 
JE Diese Frage hat eine doppelte Seite; einmal nämlich ist das” pos- 
ES WESE ulirte Princip nach seiner formellen, sodann nach seiner sub- 
AN stanziellen Bedeutung#zu bestimmen. Unter Hinweisung auf die 
U 0D- einschlägigen Detailbetrachtungen im Laufe unsrer Untersuchung — 
StKena namentlich in der Einleitung zur Geschichte der Aesthetik 
Reit des des absoluten Idealismus ?), wo die fünffache Position der Phi- 
ge un osophie zu der Frage, wie der Gegensatz des Denkens und Seins 
il! im Denken selbst zu lösen sei, betrachtet wurde, sodann in der 
Drakti allgemeinen Charakteristik des Hegel’schen Standpunk- 
entlich tes?), wo besonders die Inkongruenz der Sprache und des Denkens und 
er An der Mangel an realer Intuivität als die Gründe der willkürlichen 
EOS TEM Subjektivität der Hegel’schen Dialektik bezeichnet wurden, ferner in 
Sit hın- der allgemeinen Charakteristik des Vischer’schen Stand- 
punktes?®), wo die immerhin nur relative Geltung eines einzelnen 
CASE ZU philosephischen Princips nachgewiesen wurde, endlich in der Ein- 
Ts jeder eitung zur Aesthetik des Realismus*), wo zwar die Noth- 
di wendigkeit eines Hinausgehens über den, wenn man so sagen darf, 
austamn abstrakten Idealismus zur realistischen Betrachtung betont, zugleich 
nn a0: aber auch die völlige Verkennung dieser Aufgabe durch den in 
en Mr och viel höherem Grade abstrakten und mit noch viel stärkerer 
fa hi Subjektivität und Willkür behafteten Realismus in den Systemen 
a Herbart’s und Schopenhauer’s nachgewiesen wurde — können wir 
f ik in formeller Beziehung dies als das einfache Resultat hinstellen 
nn ie dafs das neue System der Aesthetik zwar auf dem Grund und Bo- 
hr den des von Hegel ausgesprochenen Princips der dialektischen 
A Entwicklung zu begründen sei, weil dies Princip dem Wesen der 
. Idee selbst immanent ist und das wahre Gesetz ihrer Realisation 
van enthält, zugleich aber, was die Methode, d. h. die specifische An- 
. endung dieses Gesetzes auf die Darstellung des objektiven dialek- 
=. ischen Prozesses, betrifft, nur dadurch der subjektiven Willkür, 
deren Möglichkeit in der Inkongruenz von Sprechen und Denken 
= beruht, zu entgehen sei, dafs das spekulative Denken dem in ihm 
zur Versöhnung gebrachten intuitiven und reflektirenden Denken 
m gleiches Recht und denselben Antheil an der Erarbeitung des Ideen- 
x. Bm 
P RE 1) No. 484 — 488 (S. 940 ff.). — ?) No. 501 (S. 974), vergl. No. 518 
ME S. 1013 f.). — 3) No. 532. 533 (S. 1041 ff). — %) No. 547 (S. 1090 fl.).
	        
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