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is schief 43. Zu Nro. 193 (S. 353): Jede Fiction (in der Kunst) ist als
Ya Unnatur zu verwerfen.
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. Tanz Wie zähe solche bornirte Verstandesreflexion ist und wie sie sich
als ang gegen alle Errungenschaften des wahrhaften Denkens verhärtet, beweist
seien ihre schmarotzerhafte Unvertilgbarkeit. Es ist kaum glaublich, wie weit
onen sich solche Reflexionen fortpflanzen; bis in die Gegenwart hinein finden
an wir sie, z. B. bei Lotze, der sie freilich, damit sie nicht allzu schroff er-
Kequen scheinen, in die undurchsichtige Baumwolle seines verzwickt-schönen Styls
Auch ig einwickelt. Er acceptirt den Baumgarten’schen Gedanken, indem er ihn
kan den in der Weise kommentirt, dafs er (S. 15) behauptet, „das Kunstwerk
ko keind „stehe höher, wenn sein Inhalt der Wirklichkeit angehört, und die Frage
b falsch „nach dem wirklichen Geschehensein sei eine berechtigte“. Hätte er in
I’den dem Vordersatz statt Wirklichkeit den richtigen Ausdruck Wahrheit
ann and gebraucht, so würde er das Bedenkliche des Nachsatzes vielleicht einge-
in el sehen haben. Ist die Wirklichkeit als solche überhaupt je Objekt der
PA Kunst? Mufs sie nicht immer erst in ihrer Wahrheit aufgefalst werden, um
Yu künstlerisch darstellbar zu sein, sogar beim Portrait? - Das wirkliche Ge-
— schehensein ist hiebei etwas ganz Indifferentes. Ist Othello deshalb weni-
ger Kunstwerk, weil die Geschichte ersonnen ist, oder besitzt der Schil-
>. ler’sche Don Carlos deshalb weniger poetischen, d. h. künstlerischen
/ Werth, weil er von dem historischen Don Carlos gänzlich abweicht?
Verliert die ganze griechische Götterwelt an Wahrheit und folglich an
it gegen künstlerischer Schönheit, weil sie nur in der Vorstellung lebte? — Was
dal3 der würde aus der ganzen Plastik, aus der religiösen Malerei, aus der Musik,
erhalten aus der Architektur, aus dem gröfsten Theil der Poesie werden, wenn
agt näm- die Wirklichkeit das „höher Berechtigte“ für die Kunstdarstellung
entschie- wäre? — Uebrigens ist es hiebei interessant zu bemerken, wie die ästhe-
— Veher tisirende Reflexion in der Weise des Ausdrucks solcher ganz simplen,
ır, Ehren- wenn auch schiefen Gedanken ganz in den Ton der Schönrednerei ver-
jerselben fällt. Es heifst in der citirten Stelle weiter: „Besitzt nicht wirklich eine
Die fol „künstlerische Schöpfung höheren Werth, wenn ihr Inhalt in vollem
ıf welchen „Ernste der Wirklichkeit angehört, in welcher wir leben, weilen und
ch seinen „sind? Kann unsre Theilnahme für eine schöne Erscheinung dauerhaft
jatz dabin „Sein, wenn sie, nichts Wirkliches bedeutend (z.B. die griechischen
losophie „Göttergestalten ?), gegenstand- und heimathslos neben der Welt schwebt?“
ıs freilich (Vergl. die Lübke’sche Phrase von „Schweben der Pflanze mit ihren
Sinwir „Wurzeln in der Luft“. S. oben Kr. A. Nr. 3). — „Und welchen Sinn
beweist „hätte es, dafs unser Gemüth durch ein Spiel von Formen beseligt würde,
lie Mög: „die ihre Macht nicht Dem verdankten, dafs sie den Rythmus des Lebens
Panrach” „der Wirklichkeit wiederspiegeln?“ — Herr Lotze kennt also nicht
"Hör nun das 0i% 8lyaı Öet, was Aristoteles als drittes Objekt _der Kunstdarstellung
ar naeh neben der Wirklichkeit und Sage bestimmt.
3 100 44. Zu Nro. 195 (S. 356): Da beide” Seiten in einem nothwendigen
Se) inneren Zusammenhang stehen. 7%
chf Zimmermann, der diese Auseinanderhaltung der beiden Seiten des
Schönheitsbegriffs bei den Nachfolgern Baumgarten’s ebenfalls richtig er-
kennt, sieht indefs nicht die Nothwendigkeit solcher Konsequenz und
kommt dadurch eigentlich mit sich selbst in Widerspruch. In zwei un-
mittelbar aufeinanderfolgenden Sätzen sagt _er von Sulzer (S. 174):
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