net; denn jedes gesteigerte Gefühl ist dem Rausch ver-
wandt, jede Anschauung von Dingen oder Vorgängen,
die im Augenblick nicht tatsächlich vor unsern Augen
‚ellung sind, hat etwas vom Traum*°).
. Aus- Entscheidend bleibt in beiden Fällen die Form. Denn
n Ent- die Form des Ausdrucks trägt die Stimmung, die in
ad die beiden Fällen das Wesentliche ist, weiter. Bei dem
‚Der lyrischen Ausdruck, der dem musikalischen im Lied
fühlen verwandt ist, ja in langen Epochen nicht ohne ihn
s oder denkbar war, leuchtet das ohne weiteres ein. Es kam auf
ald er die bestimmten Tonverhältnisse und Maße an, auf denen
a Aus- Rhythmus und Klang, wie Akkorde und Melodie beruhten.
rn die Für den Dichter, der einen umständlicheren mensch-
teilung lichen Vorgang im Kunstwerk zu gestalten sucht, ist es
„ Was wieder eine Frage der Begabung und der Einstellung,
schal- oft auch der Anregung, ob er für seinen Ausdruck die
Zeiten Form des Dramas oder der Erzählung wählt. Der Dich-
ihres ter sieht beim Schaffen Bilder und Räume, sieht Ge-
ß das stalten sich bewegen und handeln, oder hört sie
e wie sprechen; er ist gewissermaßen Zuschauer und Hörer
bereits auf der inneren Bühne seiner Phantasie, aber auch
nd sie Schauspieler und Regisseur zugleich; er lebt in dieser
ligion, für andere unsichtbaren Welt mit, lebt in den Gestalten,
‚de ist, die er sieht, und spricht aus ihnen, während er sie hört.
ekann- Gleichzeitig bemüht er sich, was er sieht und hört, in
möglichst suggestive Worte zu fassen, um in denen, die
drucks sie hören oder lesen werden, die gleichen oder an-
rt der nähernd ähnlichen Bilder entstehen zu machen, wie er
he, als sie sah, ähnliche Gedanken zu erwecken, ähnliche Ge-
>zeich- fühle und Stimmungen zu erregen.
8 Federn, Das ästhetische Problem
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