Der zunächstliegende, der primitivere Weg für ihn he
ist, das dergestalt innerlich Erlebte — nur vom künstle- er}
rischen Erlebnis ist hier die Rede — gleichsam als der
Zeuge zu berichten. Die Erzählung, die gehört oder pr
gelesen werden soll, in allen ihren Formen, die Rhap- gen
sodie, die Ballade, das Epos, der Roman, die Novelle ist hat
eine Anweisung auf die Phantasie des Hörers oder Dra
Lesers, die, soweit sie kräftig genug und entsprechend vor- and
gebildet ist, frei und ungehemmt nachschaffen kann. Die kon
Möglichkeiten der Erzählung sind daher fast unbegrenzt. Bed
Die steigende Kultur bot dem Dichter einen andern I
Weg: er kann das, was er im Geiste sah, auf. der Schau- Tex
bühne körperlich vorführen, durch eine Art lebendiger lich
Illustration vermitteln. Zu diesem Zweck wird er die und
Reden aufzeichnen und Anweisungen für das Verhalten des
und Handeln der auftretenden Personen hinzufügen. The
Die Aufführung auf der Bühne gibt ihm die Möglich- mar
keit einer sinnlich viel stärkeren, einer unmittelbaren folg
und gleichsam unentrinnbaren Wirkung, schränkt aber &
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zugleich seine Freiheit ein. Er ist an die Darsteller ge- stin
bunden, von ihrer Begabung und ihrem Verständnis ab- Ver
hängig und den technischen Bedingungen der Bühne, eine
die nicht so unendliche Möglichkeiten hat wie die Phan- sche
tasie, unterworfen, sowie den psychologischen Bedin- Dar
gungen der Wirkung auf in einem Raum für wenige erbi
Stunden vereinigte Zuschauer. Wie
Wenn und soweit das Drama zum Lesen bestimmt BaC
ist, unterscheidet es sich nicht wesentlich von der ge- vor
druckten Erzählung. Daß es nur direkte Rede enthält in
und der Bericht verkürzt und im Präsens gegeben wird, nun
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