Ver- möglich ist, es bestätigt, jedenfalls aber so, daß wir die
Überzeugung der Folgerichtigkeit dieses Handelns
‚ähler haben; Gesetze, die viel zu subtil sind, als daß ein
3, das Mensch sie fassen oder aussprechen könnte, wendet er
r Er- intuitiv richtig an, und Vorgänge, die viel zu kompliziert
ıdern sind, um erklärt zu werden, stellt er richtig dar. „Hab’
; ihm ich einen Menschen eine Viertelstunde lang reden ge-
taltet hört, so will ich ihn tagelang reden lassen“, sagte Goethe
'kung zu Eckermann. So werden Schicksale und seltsamste
alten Ereignisse geschaut und glaubhaft gemacht, die „sich nie
ilder, und nirgends begeben haben“, und solche, die sich be-
ıngen geben haben, wiedergegeben, obwohl der Dichter von
aplex ihrem Ereignen nichts wußte. Es findet zwischen der
»holt, „Ebene“ der Wirklichkeit und der der Phantasie eine
ver- mystische, eine für uns jedenfalls unerklärliche und ge-
heimnisvolle, Spiegelung statt. Goethe konnte sagen,
s ein er habe in seiner Dichtung wiederholt das Leben „anti-
Die zipiert‘“, vorausgeahnt und dargestellt. Was ein Dichter
nicht wirklich gut erfindet, wird in der unendlichen Fülle der
ik — Kombinationen des Lebens schon einmal eingetreten
Bild sein, auch wenn er es nicht weiß, oder es wird einmal
vach- eintreten. Aber die Macht der künstlerischen Phanta-
lurch sie geht noch viel weiter. Wenn die Kunst die Unend-
also lichkeit des Lebens und seine greifbarere Realität nicht
‚hen, erreicht, wenn alle Phantasiegebilde immer etwas vom
„die Traum behalten, so können sie anderseits auch, wie der
dern: Traum, über das Leben hinausgehen. Seinen Vorgängen
ennt, wird ein neuer Sinn gegeben; neue Gestalten werden ge-
‚ das schaffen; Unmögliches wird möglich; Märchen und
fung Mythos, Legenden und Wunder haben eine scheinbare
27