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durchsichtige Bernsteinfarbe und kann entweder gleich
oder nach ein paar Tagen im Silberbad empfindlich ge-
macht werden. Sollte die trockene Oberfläche des Al-
bumins eine Menge ganz kleiner Risse zeigen, so Vver-
mindert man den Zusatz von Alcohol. Ist letzterer
nicht absoluter Alcohol, so trocknet die Platte zu lang-
sam und die Jodirung bis an den Rand ist nicht gleich-
förmig, indem die Flüssigkeit sich beim Aufgiessen da-
von zurückzieht. Ein Gleiches findet Statt, wenn die
Jodirflüssigkeit durch langes Stehen sauer wurde, wess-
halb es rathsam ist, nur soviel davon zu präpariren,
wie man nöthig hat. Ein anderer Process, um eine Al-
buminplatte zu jodiren, besteht darin, dass man Lösch-
papier in einer Schale gleichmässig mit Jod-Tinetur
tränkt, zu welcher man eine kleine Menge Brom hinzu-
fügen kann, und nach Verdunstung des Alcohols das
Papier zwischen zwei Tafeln Spiegelglas legt. Will
man das Löschpapier benutzen, so hebt man die obere
Glastafel ab, legt an ihre Stelle die zu jodirende Albu-
minplatte und verhütet die vollkommene Berührung da-
durch, dass man auf die Ecken dünne Kartenblätter
auflegt. Nach Verlauf von 1 — 2 Minuten wird die
Platte eine gleichmässige, gelbe Farbe angenommen
haben. Zuweilen tritt die merkwürdige Erscheinung
ein, dass die Albuminplatte die Joddämpfe nicht an-
nimmt und weiss bleibt. Dieser Uebelstand kann ge-
wöhnlich dadurch beseitigt werden, dass man auf die-
selbe haucht oder sie kurze Zeit feuchter Luft aussetzt.
Grosse Platten lassen sich zweckmässiger behandeln,
als kleine, so dass wir gewohnt sind, Spiegelplatten,
welche unter dem Namen doppelt Judenmaass bekannt
sind, auf einmal zu jodiren und dann in Stücke zu
schneiden, wie wir sie zum Gebrauch nöthig haben.