Full text: Erfahrungen auf dem Gebiete der practischen Photographie

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deutliches Bild auch von solchen Gegenständen, welche 
in der Wirklichkeit in einer ziemlichen Entfernung von 
einander stehen und eignen sich bei Anwendung sehr 
empfindlicher Chemicalien besonders gut für Darstellung 
von Gruppen. Weil sie wenig Licht geben, arbeiten 
sie indessen sehr langsam. Das einfache, für Land- 
schaften und „ganze Platten‘ bestimmte Objectiv erzeugt 
auch auf 3/4 der Platte ein scharfes Bild. Die com- 
binirten Objeetive von Voigiländer geben viel Licht, 
welches sie aber mehr oder weniger centralisiren; ausser- 
dem fallen bei ihnen die chemischen und optischen Brenn- 
punkte nicht zusammen, was als ein grosser Mangel 
derselben zu betrachten ist. Frei von den erwähnten 
Fehlern glauben wir die Objective von Lerebour & Sekretan 
bezeichnen zu müssen. In England stehen die Objective 
von Mr. Koss in hohem Ansehen. In dem Berichte der 
Jury über die grosse Ausstellung, pag. 274, heisst es: 
„Mr. Koss verfertigt für Portraits Objective von so 
grosser Lichtkraft, wie sie bisher noch nicht erreicht wor- 
den ist, indem die Vereinigung der chemischen und op- 
tischen Strahlen bei ihnen eine vollständige ist; ebenso 
ist die sphärische Abweichung in den Central- und Rand- 
Strahlen sorgfältig beseitigt.“ Es dürfte demnach einem 
Düilettanten genügen, wenn er ein gut zusammengesetztes 
Objectiv von einer halben Platte für Portraits und ein 
einfaches für eine ganze Platte für Landschaften sich 
anschafft. Für Solche jedoch, welche sich ausschliesslich 
mit der Photographie befassen, ist es zweckdienlich, 
verschiedene Objective von verschiedener Brennweite zu 
besitzen, z. B. für 'den Fall, dass öffentliche Gebäude 
aufgenommen werden sollen, welchen man nur von ge- 
wissen Punkten beikommen kann und die dann bei et- 
waigem Mangel eines dem Zweck entsprechenden Objectivs
	        
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