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häufig über die halbe Platte verbreitet wird. Um zu
verhindern, dass die Silberauflösung die Cassetten tränkt,
ist es zweckmässig, stets mehrere im Gebrauch zu haben,
oder die Theile, auf welchen die Glasplatte ruht, mit
dickem Schellackfirniss zu überziehen. Bei neuen Cas-
setten ist das Holz, so lange es von der Silberauflösung
noch nicht gehörig imprägnirt ist, häufig Ursache von
Unreinigkeiten. Ist es irgend thunlich, so sollte man
in der Anschaffung von photographischen Apparaten die
Regel befolgen, keine Mühe und keine Kosten zu scheuen,
um die bestmöglichsten zu erwerben. Alle Theile, die
sich bewegen oder schieben sollen, müssen diese Opera-
tionen mit der grössten Leichtigkeit vornehmen lassen.
Der Photograph hat ohnedies genugsam seine Geduld
zu bemeistern, als dass er sich über einen Schieber,
der nicht geht, oder eine Camera, die sich nicht schie-
ben lässt, noch ärgern sollte.
Stativ.
Das einfachste Stativ ist das Beste. Ein Dreieck
von Eisen mit einer Rosette in der Mitte, an welche
die Camera festgeschraubt wird, steht auf 3 Füssen,
welche aus gutem Tannenholz gemacht sein müssen,
Jedes Bein soll gegen 4‘—41/2‘ lang und auf ?/s seiner
Länge gespalten oder aus verschiedenen Theilen con-
struirt sein, welche bis zu !/s ihrer Länge zusammen-
geleimt sind. Jede Hälfte des gespaltenen Holzes trägt
eine mit Schrauben befestigte eiserne kleine Platte,
welche. in der Mitte durchbohrt ist; sie dient dazu,
um das eiserne Dreieck auf den Beinen zu befestigen,
Zu dem Ende befinden sich an jeder Ecke des letzteren
zwei Zapfen, in welche bei dem gewaltsamen Auseinander-
dehnen der an ihrem oberen Theile gespaltenen Beine