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worfen, und auch ihre Ingredienzen sind nicht immer
genau dieselben; es ist deshalb nicht zu verwundern,
dass das Collodion-Verfahren, bei welchem die oben-
beschriebenen Ingredienzen gebraucht werden, und wo-
bei auf eine bis jetzt vielleicht unbekannte Art eine
die andere zersetzt, ein gar zu schwieriges ist, als dass
es ausgezeichnete Resultate mit Sicherheit zu bieten
vermöchte. Man kann beinahe annehmen, dass die meisten
Recepte nur für denjenigen Zustand der anzuwenden-
den Lösung tauglich sind, in welchem schon eine che-
mische Zesetzung derselben eingetreten ist. Das ganz
ungefärbte Jod-Collodion ist weniger empfindlich, als das-
jenige, welches durch eine bereits Statt gefundene che-
mische Action eine gelblich-grünliche Farbe angenommen
hat. Dies gilt namentlich für direct-positive Collodion-
bilder. Das einfachste Collodionrecept ist das von
Legray veröffentlichte, nämlich: Collodion von der nöthi-
gen Consistenz 100 Gewichtstheile, Jodzink 1,20. Dies
Collodion fanden wir vorzüglich; es ist gewiss so ein-
fach als möglich, aber dennoch nicht beständig, und
Alles, was Legray in dieser Beziehung zu seiner Em-
pfehlung sagen kann, ist, dass die nach diesem Recepte
bereitete Flüssigkeit sich als beständiger erwiesen hat,
als diejenige, deren Darstellung er früher kennen lehrte,
wobei er Jod-Ammonium oder Jod-Kalium empfahl. Aus
je mehr chemischen Substanzen im Allgemeinen das
Collodion zusammengesetzt ist, desto leichter wird seine
Zersetzung Statt finden.
Das beständige Collodion kann erzielt werden, wenn
man sich des einfachen Collodions ohne fremde Bei-
mischung bedient und es in einem Bade jodirt, das die
eine oder die andere lösliche Jodverbindung enthält,
oder indem man auf trockenem Wege die Jodirung be-
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