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Häutchen; diejenige, welche nur auf kurze Zeit den
Wirkungen der Säure ausgesetzt war und langsam ver-
pufft, löst sich besser und bildet ein mehr oder weni-
niger breiartiges Häutchen. Die beste Art liegt zwischen
diesen beiden Sorten; vielleicht übt-auch die Beschaffen-
heit der Baumwolle irgend einen Einfluss aus. Es un-
terliegt keinem Zweifel, dass die beste Mischung von
Salpeter und Schwefelsäure die ist, die zur Darstellung
der Salpetersäure erfordert wird, nämlich 2 Aequivalente
Schwefelsäure zu einem Salpeter, oder 97 Gewichts-
theile vom ersten zu 100 des letzteren, oder beinahe
gleiche Gewichtstheile.
Bereitung der Collodionwolle.
1 Gewichtstheil gepulverter reiner Salpeter, der un-
mittelbar vor dem Gebrauche auf eine passende Weise
in der Hitze ausgetrocknet sein muss, und 2 Gewichts-
theile reine englische Schwefelsäure ‚werden in einer
Porzellanschale mittelst des Pistills, unter gleichzeitiger
Beseitigung von etwaigen Klumpen und Knötchen, zu
einem dünnflüssigen Brei vermischt. In dies Gemenge
wird so viel auf’s Schärfste getrocknete Baumwolle ein--
getragen, als dasselbe zu durchtränken vermag; alsdann
hift man während 4—5 Minuten dem” gleichförmigen
Aufsaugen durch Kneten mit dem Pistill gehörig nach,
Bei vollkommener Trockenheit des Salpeters und der
Baumwolle kann weder eine sehr bemerkliche Tempe-
raturerhöhung, noch eine starke Entwickelung von salpe-
trigsauren Dämpfen eintreten.
Aus der Flüssigkeit genommen, wird die so behan-
delte Baumwolle in einen Eimer voll Regenwasser ge-
worfen, und wenn dieselbe nach einiger Zeit an die
Oberfläche des Wassers gestiegen ist, so lange auf einem