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hältnisse anzugeben. In diesem sowohl, wie in vielen
anderen Zweigen der Photographie ist Erfahrung der
beste Meister. Das Collodion, welches zum Gebrauche
am zweckmässigsten ist, muss sich gleichmässig über
die Platte ausbreiten, ohne Streifen oder | Uneben-
heiten zu bilden; es darf weder zu rasch noch zu
langsam trocknen. Die trockene Schicht muss elastisch,
ganz durchsichtig, und weder brüchig noch mürbe
sein. — Obiges sind die genauesten Vorschriften, welche
wir mittheilen können.
Photogenisches Collodion.
Bromfluidum. Die Bereitung dieses Stoffes wurde zu-
erst von uns in Böttchers Polytechn. Notizblatt und
später, mit Verbesserungen versehen, in Horn’s Photogr.
Journal veröffentlicht. Seitdem haben wir keine Ver-
besserungen damit vorgenommen, und bereiten das Brom-
Auidum wie folgt:
Zu 35 Gramm absolutem Alcohol, welchen man in
einer Flasche in möglichst kaltem Wasser stehen hat,
fügt man mit der nöthigen Vorsicht (nämlich vermittelst
einer haarfein ausgezogenen Glasröhre, welche in den
Kork der Bromflasche eingefügt ist), 5 Gramm Brom.
Nachdem diese Mischung kalt geworden, giesst man sie
langsam in eine andere Flasche ab, die vorher schon
5 Gramm Aetzkalk enthielt, fügt dann 25—30 Tropfen
reine Salzsäure hinzu und schüttelt Alles gut durchein-
ander, die Mischung durch bisweiliges Eintauchen in
kaltes Wasser immer kühl erhaltend. In 2—3 Tagen
wird die Flüssigkeit, welche über dem Kalkniederschlage
steht, eine leicht strohgelbe Farbe und einen angeneh-
men, apfelartigen Geruch haben; man giesst nun die-
selbe in eine andere Flasche und fügt einige Tropfen