Full text: Erfahrungen auf dem Gebiete der practischen Photographie

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Ammoniakflüssigkeit hinzu, welche einen leichten Nie- 
derschlag verursachen. Nach dem Filtriren erscheint je- 
doch die Flüssigkeit ganz wasserhell. Man lässt sie 
wieder einen Tag stehen und versucht mittelst Lack- 
muspapier, ob sie sauer reagirt. Ist dies nicht der Fall, 
so füge man 1 oder 2 Tropfen Salzsäure hinzu und die 
Flüssigkeit ist zum Gebrauche fertig. 
Dies Verfahren erscheint umständlich und langweilig, 
allein ich-kann versichern, dass die Resultate lohnend 
sind. Ich habe kein anderes Collodion gefunden, welches 
so gleichmässig empfindlich für gelbe, rothe und grüne 
Farbe ist, als dasjenige, welches mit der oben be- 
schriebenen Bromflüssigkeit versetzt worden ist. 
Bei der Anwendung von Brom ist die grösste Vor- 
sicht zu gebrauchen; seine Dünste wirken höchst nach- 
theilig auf Lunge und Augen. 
In 100 Gramm Collodion lösen wir ein Gramm 
Jodzink auf, geben dazu 15—20 Tropfen der obigen 
Bromflüssigkeit, und vermischen andererseits einen Theil 
Zimmtöl mit 20 Theilen Weingeist und setzen von dieser 
Mischung einen Tropfen jener hinzu. Das Collodion 
muss vollkommen durchsichtig sein, und an Farbe zwi- 
schen der des lichten und dunklen Bernsteins varliren, 
Wird es streng nach Vorschrift und aus reinen Stoffen 
bereitet, so ist es sehr leicht empfindlich. 
Eine andere Vorschrift zur Bereitung eines Collodion, 
welches sehr gute direect-positive Bilder in der Camera 
liefert und in England sehr häufig angewandt wird, ist 
folgende von Mr. Lyte-Maxwell. 
Man nimmt 45 Gran Jod-Ammonium, 12 Gran Brom- 
Ammonium, 1 Gran Kochsalz, 1 Unze Weingeist und 
so viel frischgefälltes Jodsilber, als sich in der Lösung 
auflösen mag. (Martins Handbuch. 4. Aufl. Seite 395.)
	        
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