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Collodion, das sauer geworden und zu anderen Zwecken
untauglich ist, zu überziehen, diese mehrere Stunden
lang in ein Silberbad zu legen und, wenn es dann noch
ein verschleiertes Bild liefert, den Prozess so oft zu
wiederholen, bis der Versuch gut ausfällt. Zuweilen
kann das Eintauchen einer einzigen Platte hinreichen,
die Neigung eines Silberbads, verschleierte Bilder zu
liefern, zu heben; manchmal muss man Geduld haben
und das Eintauchen wiederholen. Aber weil Alles dies
Zeit erfordert, ist es angemessen, stets wenigstens zwei
Silberbäder im Stande zu halten und immer ein neues
im Voraus zu präpariren, so dass, wenn eins durch die
Menge der Bilder, die es liefern musste, untauglich ge-
worden ist, es durch ein frisches ersetzt werden kann.
Wenn ein Silberbad durch den Gebrauch in den Zu-
stand kommt, dass es fast unmöglich ist, ein verschleier-
tes Bild damit zu erzeugen, so ist die Jodschicht nicht
so empfindlich, wie sie sein sollte. Der beste Zustand
ist der zwischen beiden, so dass die Verschleierung nur
durch Aufmerksamkeit verhindert wird; wenn Tabaks-
rauch, Terpentindünste und jede Unreinigkeit der Luft
hinreichen, um sie hervorzubringen, so ist die Jodsilber-
schicht von der äussersten Empfindlichkeit.
Als Beweis, wie leicht die Verschleierung bei sehr
empfindlichem Collodion Statt findet, wollen wir nach-
stehende Beispiele anführen. Da das Licht in dem
Hause, in welchem wir früher arbeiteten, zu schwach
war, liessen wir unsern Apparat in ein Treibhaus schaffen,
welches mit warmem Wasser geheizt war und wo kein
anderer Geruch, als der von Blumen wahrgenommen
werden konnte. Das erste Bild, das wir zu Stande
brachten, war halb verschleiert, das zweite ganz. Als
wir hierauf die Camera ins Freie brachten, erpielten wir